Regionspräsident Hauke Jagau ehrt 35 engagierte Menschen

Sie betreuen Menschen mit Behinderung, sind in der Jugendarbeit aktiv oder engagieren sich im Umweltschutz: Ehrenamtliche gestalten das Leben in ihrer Stadt oder Gemeinde in wesentlichem Maße mit. In der Veranstaltung „Ehrenamt – Engagement im Fokus!“ am Freitag, 13. Januar, würdigte Regionspräsident Hauke Jagau diesen Einsatz. „Unsere Gesellschaft wäre um vieles ärmer und unsozialer, wenn sich nicht so viele Menschen ehrenamtlich für andere einsetzten. Sie sorgen dafür, dass Projekte Wirklichkeit werden und die Gesellschaft ein menschliches Gesicht bekommt. Der Lohn ist zu erleben, dass man etwas bewegen und anderen etwas Gutes tun kann. Besonders beeindruckend finde ich, dass viele Menschen sich über viele Jahrzehnte einsetzen. Allen, die sich freiwillig engagieren, gebührt hoher Respekt und Dank.“

35 Menschen aus den Kommunen der Region Hannover bekamen im Rahmen der Veranstaltung ein Dankeschön, zum Teil stellvertretend für eine Gruppe oder ein Projekt. Der mit 20 Jahren jüngste Geehrte ist Kawin Ali aus Hannover, der Mitschülerinnen und Mitschüler in der Sprachförderklassen an der BBS Springe unterstützt. Die mit 87 Jahren älteste Geehrte ist Ursula Schneider aus Seelze, die 1986 die SPD-Frauengruppe Lohnde gründete und seitdem Ausflüge, Vorträge und Treffen für die Gruppe organisiert.

Geehrt wurden folgende Personen:

Barsinghausen

Mathias Bade übernahm 2007, nach jahrelangem vorausgegangenem Engagement, auf vielfachen Wunsch die Betreuung der Schleifbachhütte im Deister, die zu Zeiten des Bergbaus als Waschkaue diente. Seit den 1950er Jahren wurde sie zu einer Jugendeinrichtung umgestaltet und an Wochenenden – einsam gelegen und ohne Strom und fließend Wasser – von unzähligen Jugendgruppen aus der Region genutzt. Im Juli 2016 brannte die Hütte ab. Da sie nicht wieder aufgebaut wird, ist diese Ehrung der Abschluss eines jahrzehntelangen Engagements.

Araceli Teresa Detsch kam 1970 aus Spanien nach Deutschland und engagiert sich seitdem für die Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Zum Beispiel unterstützt sie als Sprachmittlerin bei Behördenangelegenheiten und Arztbesuchen. Zudem initiierte sie den Empfang „50 Jahre spanische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Barsinghausen“ im Jahr 2010. Araceli Teresa Detsch war nicht nur Ideengeberin, sondern wirkte bei der Planung und Organisation mit und arbeitete zeitgeschichtliche Dokumente auf. Ergebnis ist das Buch „Espanoles in Barsinghausen“.

Burgdorf

Ernst Schmidt hat 1979 die NABU-Gruppe Burgdorf – Lehrte – Uetze e.V. mitgegründet und ist seitdem im Vorstand aktiv. Er leitet den jährlichen vogelkundlichen Spaziergang und naturkundliche Radwanderungen rund um Burgdorf. Ernst Schmidt ist darüber hinaus als Berater für Wespen-, Hornissen- und Bienenprobleme unterwegs. Seit Jahrzehnten zeigt er zudem Kindern in Kindergärten rund um Burgdorf, wie man zum Beispiel Nistkästen baut.

Burgwedel

Hella Frisch pflegt und betreut seit 2001 ihren Ehemann, der seit einem schweren Schlaganfall Aphasiker und rechtsseitig gelähmt ist. Er ist bettlägerig und braucht rund um die Uhr Pflege. Hella Frisch kümmert sich um ihren Mann ohne die Unterstützung eines Pflegedienstes. Das notwendige Wissen hat sie sich angeeignet. 

Egbert Trowe ist seit zwölf Jahren im Vorstand des Verbandes Lebertransplantierte Deutschland e.V. tätig und betreut Transplantier- und Wartepatienten vor und nach der Lebertransplantation. Zudem betreibt er intensive Aufklärungsarbeit zum Thema Organspende und ist im Planungsteam zum Tag der Organspende tätig – der Tag wird bundesweit begangen. Als Patientenvertreter ist Egbert Trowe unter anderem Mitglied des Kuratoriums sowie Stiftungsrats der Deutschen Leberstiftung und des Stiftungsrates Deutsche Stiftung Organtransplantation.

Garbsen

Clemens Berlin und Günter Klenert koordinieren seit 2012 den ehrenamtlichen Handwerksdienst „Senioren für Senioren“ in Garbsen, der auf Wunsch zahlreicher älterer Menschen entstand. Rund 20 ehrenamtliche Handwerker führen bei Seniorinnen und Senioren kleinere Arbeiten aus. Clemens Berlin und Günter Klenert nehmen die Anfragen und Wünsche auf und informieren die benötigten Helfer. Weiterhin koordinieren sie die Abläufe. Einmal im Monat tauschen sich die ehrenamtlichen Handwerker bei einem Stammtisch aus.

Hannover

Nina Lüder und Christian Ehlers werden für ihr Engagement im Zirkus des Hauses der Jugend der Stadt Hannover geehrt. Nina Lüder war von klein auf Besucherin des Hauses der  Jugend, seit 15 Jahren ist sie im Zirkus aktiv. Dort schneidert sie die Kostüme, betreut Gruppen und Ferienfreizeiten und trainiert den Nachwuchs. Christian Ehlers ist ebenfalls seit 15 Jahren in allen Bereichen des Zirkus engagiert. Er hilft bei Feriencard-Aktionen und Freizeiten, führt Proben für Zirkusgalen durch und betreut Gastgruppen internationaler Jugendbegegnungen.

Ilse Gäbler ist nicht nur geschäftsführendes Mitglied im Kreisverband Hannover Stadt des Sozialverbands Deutschland und dort Kreis-Frauensprecherin. Sie ist auch Mitglied im Seniorenbeirat Hannover und im Präventionsrat Buchholz-Kleefeld. Außerdem ist sie als Sicherheitsberaterin für Senioren in Buchholz und Kleefeld unterwegs.

Sebastian Cunitz und Julius Matuschik sind Fotojournalismus-Studenten und Mitbegründer des Cameo-Kollektiv. Das Kollektiv hat seit 2014 zwei Magazine zum Thema Gastfreundschaft herausgegeben,  in denen Flüchtlinge über ihre Erfahrungen berichten. Seit 2016 arbeitet die Gruppe mit der VHS Hannover an einer dritten Ausgabe zum Thema „Ankommen“. Das Heft entsteht in Zusammenarbeit mit Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.

Eckard Rechenbach ist seit 1973 im Kirchenvorstand der St.-Philippus-Kirchengemeinde tätig und hat wesentlich an der Planung und am Bau des Gemeindehauses mitgewirkt. Noch heute ist er unter anderem für die Instandhaltung der Gebäude der Kirchengemeinde zuständig. Zudem war er 34 Jahre Mitglied im Aufsichtsrat der Wohnungsgenossenschaft Hannover-Land sowie Gründungsmitglied und Vorsitzender der Musikschule Isernhagen-Burgwedel.

Kawin Ali unterstützt seit dem Schuljahr 2015/2016 Mitschülerinnen und Mitschüler in der Sprachförderklassen an der BBS Springe: Er übersetzt für Jugendliche, die meist auf der Flucht aus Kriegsgebieten nach Deutschland kamen, und begleitet sie zu Beratungsgesprächen. Nebenbei absolvierte er seine Ausbildung für die Jugendleiterkarte JuLeiCa. Seit diesem Schuljahr übersetzt er auch in schriftlicher Form und unterstützt damit Lehrkräfte und Sorgeberechtigte.

Dieter Keil betreut seit vielen Jahren geistig behinderte Schülerinnen und Schüler in der Fußball-AG an der Wilhelm-Schade-Schule. Neben dem regelmäßigen Training begleitet Dieter Keil die Mannschaft auf Turnieren, engagiert sich in der Elternarbeit und beschafft die notwendigen Materialien sowie Sportbekleidung.

Hemmingen

Dirk Jüchter wird stellvertretend für den „Förderverein Mausoleum Graf Carl von Alten e.V. Hemmingen“ als dessen Erster Vorsitzender geehrt. 1987 gegründet, ist das Ziel des Vereins, die Mausoleums-Ruine zu retten und zu konservieren. Der Verein warb öffentliche Zuschüsse ein und erreichte, dass 2013 und 2014 dringend notwendige Arbeiten zum Erhalt der Ruine stattfanden.

Isernhagen

Katja Jelinek hat 2009 mit der Künstlerin Claudia Brandt die GbR „2. heimARt“ in Isernhagen aufgebaut, die zunächst handgefertigte Sachen auf Märkten und Ausstellungen verkaufte. Kurz darauf gründete Katja Jelinek den Verein Caspo e.V. mit, der 2010 ein Ladengeschäft anmietete. In den Räumlichkeiten wurden ein kunsthandwerklicher Bereich und ein soziales Kaufhaus angesiedelt. Katja Jelinek ist seit Ende 2009 Geschäftsführerin und Projektkoordinatorin des Vereins Caspo e.V., der in erster Linie einen sozialen Ansatz verfolgt.

Reinhard Hemme war seit Beginn der 1970er Jahre fast 45 Jahre lang Verbandsvorsteher des Wasser- und Bodenverbandes Edder und Flöth. Aufgabe des Verbands ist die Unterhaltung von Gewässern. Zudem war Reinhard Hemme seit 2007 Verbandsvorsteher beim Unterhaltungsverband 46 Wietze. Dort  war er daran beteiligt, Umgehungsgewässer an Wehren zu schaffen, damit Fische und Kleinstlebewesen ungestörte die Wietze aufwärts wandern können. Hemme legte stets Augenmerk auf Umweltbelange und sorgte so dafür, dass in den betreuten Gewässern eine größere biologische Artenvielfalt Einzug hielt.

Langenhagen

Ilse Koch und Britta Wrobel sind seit Jahrzehnten im DRK- Ortsverein Langenhagen aktiv. Ilse Koch ist seit mehr als 23 Jahren Helferin bei den Blutspende-Terminen, die zwölfmal im Jahr stattfinden, und hilft dort bei der Verköstigung. Auch für die Seniorennachmittage bäckt sie Kuchen und unterstützt. Britta Wrobel ist seit 30 Jahren aktives Mitglied im Ortsverein. Sie war mehr als 15 Jahre lang Schriftführerin und unterstützt ebenso regelmäßig die monatlichen Blutspenden. 

Mareike Königshofen arbeitet seit 2010 im Pfarrgemeinderat der Katholischen Liebfrauengemeinde Langenhagen mit. Dort gründete sie einen Kreis junger Familien, zudem ist sie im Arbeitskreis Katechese aktiv. Von 1997 bis 2006 und wieder seit 2013 leitet Mareike Königshof die Gemeindeband „Kreuz und Ton“; 2014 rief sie zudem einen Projektchor ins Leben.

Lehrte

Marion Korroch hat sich seit 1984 dem Schutz von Pferden verschrieben und den Pferdegnadenhof „Die Arche“ in Lehrte-Arpke gegründet. Derzeit werden dort 35 Gnadenbrotpferde ausschließlich aus Spendenmitteln betreut, gepflegt und aufgepäppelt. Marion Korroch hat so schon unzähligen Pferden nicht nur das Leben gerettet, sondern ihnen auch ein Zuhause gegeben.

Neustadt a. R.

Günther Falldorf war 30 Jahre im Ortsrat Neustadt-Dudensen tätig, davon zwei Jahre als stellvertretender Ortsbürgermeister und zehn Jahre als Ortsbürgermeister. Zusätzlich war er 1983 bis 1992 stellvertretender Ortsbrandmeister, danach zwölf Jahre Ortsbrandmeister und ist seit 2004 Ehrenbrandmeister. Günter Falldorf ist zudem Gründungsmitglied des Mühlenvereins und Initiator der Dorferneuerung von vier Dörfern im Mühlenfelder Land. Darüber hinaus war er von 1988 bis 1994 im Kirchenvorstand tätig. 

Pattensen

Dr. Wilhelm Burgdorf  war zehn Jahre lang zunächst Vertreter des Kreisjägermeisters und anschließend zehn Jahre lang Kreisjägermeister für den Altkreis Springe. In dieser Zeit hat er ich sowohl bei den Jägerinnen und Jägern in der Region als auch bei Bürgerinnen und Bürgern, die Probleme mit Wild hatten, einen guten Ruf erworben.

Seelze

Marion Straschewski ist seit 2010 Vorsitzende des Seelzer Brotkorb e.V. Einmal wöchentlich gibt der Verein gegen ein kleines Entgelt Lebensmittel an Menschen mit geringem Einkommen aus. Zudem können Bedürftige einmal wöchentlich Kleidung in der Kleiderkammer des Vereins erwerben.

Ursula Schneider gründete 1986 die SPD-Frauengruppe Lohnde, in der sich politisch interessierte Frauen monatlich im Dorfgemeinschaftshaus treffen. Zudem organisiert Ursula Schneider für diese Gruppe einmal im Jahr eine  mehrtägige Fahrt mit Besichtigungen sowie Ausflüge in die Region Hannover. Zu den Aktivitäten sind auch Frauen ohne Parteibuch willkommen.

Sehnde

Renate Mitschke wird stellvertretend für den Beirat des DorfLadens geehrt. 2014 gegründet, ist das Vereinsziel, den Einwohnern von Bolzum eine Grundversorgung mit Produkten des täglichen Bedarfs zu fairen Preisen und einen sozialen Treffpunkt zu bieten. Durch das Engagement der Helferinnen und Helfer sowie des Beirates ist der DorfLaden Bolzum ein lebendiger Treffpunkt geworden.

Dieter Karl Erich Borsum hat er unter anderem den Sport- und Spielverein Sehnde e.V. sowie den Verein Regional-Museum-Sehnde e.V. mitgegründet. Auch den Verein „Lasst die Kirche im Dorf“ hat er unterstützt. Als Vereinsvorsitzender war er aktiv am Neuaufbau des Straßenbahnmuseums in Wehmingen beteiligt. Darüber hinaus war Dieter Borsum im Vorstand der Trinitatis-Stiftung Wirringen-Müllingen-Wassel tätig, hat den Verein Müllinger Teichfreunde ins Leben gerufen und drei Wasserfeste am Mittellandkanal mit organisiert. 

Springe

siehe Pattensen (Dr. Wilhelm Burgdorf) und Hannover (Ali Kawin)

Uetze

Doris Liefke ist seit 2015 Mitglied eines engagierten Teams von Ehrenamtlichen, das Sprachkurse für Flüchtlinge und Migranten Küsterhaus in Uetze organisiert. Kinder werden parallel betreut, so dass auch junge Mütter Deutsch lernen können.

Edeltraut Rißland ist seit 40 Jahren Mitglied im Schützenverein Altmerdingsen, in dem sie sich in verschiedenen Aufgabenfeldern betätigte. Seit 20 Jahren führt sie die Vereinschronik. Darüber hinaus hat sie in einer fünf Jahre lang andauernden Recherche  in den Häusern der Ortschaft Altmerdingsen, dem Staatsarchiv Hannover, Kirchenbüros und anderen Stellen eine 260 Seiten umfassende Ortschronik erstellt.

Bernd und Barbara Ehlert engagieren sich vielfältig. Bernd Ehlert hat in Zusammenarbeit mit der Kunstspirale und dem Dorftreff eine Fahrradwerkstatt aufgebaut, in der Flüchtlinge zusammen mit Helferinnen und Helfern alte Fahrräder aufarbeiten und verkehrstauglich machen. Er ist Mitglied im Seniorenbeirat Uetze und wirkt aktiv im Organisationsteam der Ortschaft Altmerdingsen mit – etwa bei der Organisation von Veranstaltungen.  Unterstützt wird er dabei von seiner Frau Barbara Ehlert: Gemeinsam verkaufen sie bei Veranstaltungen Selbstgemachtes und finanzieren durch den Erlös weitere Aktivitäten. Barbara Ehlert betreut im Dorftreff das wöchentliche Klön-Frühstück der Seniorinnen und Senioren und liest Kindern in der Bücherei und in einer Kita vor.

Wedemark

Heiner Peterburs ist er Gründungsmitglied des Arbeitskreises Inklusion in der Gemeinde Wedemark, war 25 Jahre lang Mitglied des Rats, von 1987 bis 2016 im Ortsrat Hellendorf und zehn Jahre lang stellvertretender Ortsbürgermeister. Seit 2003 ist Heiner Peterburs zudem Vorsitzender der Lebenshilfe Wedemark e.V., die Hilfe für Menschen mit Behinderung anbietet und den Kindergarten DOMINO trägt.

Wennigsen

Ursula Förster unterstützt sie seit mehr als 25 Jahren bei den Ferienpassaktionen der Gemeinde Wennigsen und engagiert sich in der Marie-Petri-Gemeinde. Seit 2010 kümmert sie sich um den Austausch mit der Partner-Kirchengemeinde San Pablo in Chile. Seit 2009 widmet sie zudem viermal pro Woche ihre Zeit der Kinderkantine Wennigsen, in der sie ehrenamtlich Kindern bei den Hausaufgaben hilft.

August-Manfred Schroeren ist seit etwa 20 Jahren rechtlicher Betreuer für ältere Menschen und Menschen mit psychischer Erkrankung oder geistigen, seelischen und körperlichen Behinderungen, wenn diese ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können. Die Amtsgerichte in der Region setzen ihn als rechtlichen Vertreter dieser Menschen ein. Derzeit betreut er zehn Personen.

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