Schokolade versüßt uns den Alltag. Gerade in der Vorweihnachtszeit greifen Verbraucher zu der Leckerei, ob als Geschenk, in der Backstube oder für das eigene Wohlbefinden. Neben den kakaohaltigen Originalen gibt es mittlerweile Alternativen, die nach Schokolade schmecken, aber den aktuell teuren Rohstoff Kakao nicht enthalten. „Die Bezeichnung Schokolade dürfen sie aber nicht tragen, denn er ist rechtlich an eine definierte Menge von Kakao gebunden“, erklärt Dr. Andreas Daxenberger, Lebensmittelexperte von TÜV SÜD. Deshalb ist die Kennzeichnung als „kakaofreie Schokoladen-Alternative“ erforderlich.
Kakaopreise auf hohem Niveau
Der Weltmarktpreis für Kakao lag im Mai 2025 mehr als 100 Prozent gegenüber dem des Jahres 2022. Die Ursachen dafür sind vielschichtig: Extreme Wetterereignisse wie Überflutungen, Starkregen und Dürreperioden führen ebenso wie anbautechnische Probleme, unzureichender Pflanzenschutz oder schlechte Infrastruktur zur Nacherntehandhabung zu Angebotsknappheit. Auch der Ausstieg von Landwirten aus der Kakaoproduktion trägt dazu bei. Doch selbst wenn die internationalen Kakaopreise seit einem Jahr wieder etwas sinken, bleiben die Verbraucherpreise in Deutschland auf Rekordniveau. Das macht sich auch in der vorweihnachtlichen Backstube bemerkbar.
Alternativen ohne Kakao
Angesichts der Wirtschaftslage in der Kakaobranche brachten junge Unternehmen komplett kakaofreie schokoladenähnliche Produkte auf den Markt. Dabei wird aber am traditionellen Schokoladenherstellungsprozess festgehalten: Die Rohstoffe werden fermentiert, geröstet, conchiert und schließlich das Fett raffiniert. So werden auch Sonnenblumenkerne bzw. Hafer ähnlich wie Kakaobohnen behandelt und in mehreren Schritten zu einem aromatischen Konzentrat vermahlen. Dies wird mit anderen Zutaten wie Zucker und pflanzlichen Fetten gemischt und die Masse conchiert. Beim Conchieren werden flüssige Massen lange gerührt und geknetet, um Festigkeit, Aromen und Inhaltsstoffe des Produktes zu verbessern.
Neue Rezepturen außerhalb der Kakaoverordnung
Je nach Rezeptur kommen Sonnenblumenkerne, Zucker, Milchpulver bzw. bei veganen Sorten, Sonnenblumenkernmehl zum Einsatz. Als Kakaobutter-Äquivalente werden Palmöl, Sojabohnen, Rapsöl oder Shea genutzt. Hinzu kommen verschiedene Geschmackszutaten wie Haselnüsse, Pfefferminze, Marzipan und andere. Die Kennzeichnung der Produkte muss gemäß Lebensmittel-Informationsverordnung so erfolgen, dass eine Irreführung der Verbraucher ausgeschlossen ist. Insbesondere ist die Verwechselbarkeit mit Kakaoprodukten, aufgrund von Aufmachung oder Produktbeschreibung zu vermeiden. Überprüft wird das nicht nur durch die amtliche Lebensmittelüberwachung, sondern auch in den privatwirtschaftlichen Lebensmittel-Zertifizierungsprogrammen wie „International Food Standard“ (IFS), die TÜV SÜD bei den Lebensmittelherstellern durchführt.
„Die Ersatzprodukte sind stark im Kommen. Dabei muss sicher gestellt sein, dass die Kennzeichnung stimmt. Validierungen und Verifizierungen der Hersteller durch TÜV SÜD können aber schon heute helfen, das Vertrauen der Verbraucher für diese Produkte aufzubauen“, ergänzt Dr. Daxenberger von TÜV SÜD.
Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Rund 30.000 Mitarbeitende sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. tuvsud.com/de
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