Nationale Wasserstoffstrategie unterschätzt Bedeutung grüner Moleküle für den Straßenverkehr

Das Bundeskabinett hat heute die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie angenommen. Positiv aus Sicht von UNITI ist, dass Wasserstoffderivaten darin grundsätzlich eine wichtige Bedeutung zugebilligt wird. Insgesamt greift das Papier allerdings zu kurz und es zeigt, dass die Bundesregierung die Rolle grüner Moleküle für einen CO2-neutralen Straßenverkehr weiterhin unterschätzt.

Die Bundesregierung räumt der direkten Nutzung von Strom weiterhin Priorität ein, grüner Wasserstoff und seine Derivate sollen dagegen vor allem zur Speicherung und zum Transport von Strom herangezogen werden, heißt es in der aktualisierten Nationalen Wasserstoffstrategie. Durch die Beschränkung des Einsatzes von Wasserstoff und seinen Derivaten im Straßenverkehr auf schwere Nutzfahrzeuge bleiben E-Fuels als Alternative zur Direktstromverwendung weiterhin politische Fesseln angelegt. UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn kritisiert: „Gemäß der Nationalen Wasserstoffstrategie wird die Nutzung von Wasserstoffderivaten wie E-Fuels im Verkehr politisch nur in einem engen Einsatzfeld angestrebt. Leider setzt die Bundesregierung im Straßenverkehr damit einseitig vor allem auf die Direktstromnutzung, statt technologieoffen und ideologiefrei auch andere notwendige Lösungen gleichberechtigt voranzubringen.“ CO2-neutrale Kraftstoffe werden gebraucht, um zukünftige Neufahrzeuge und die vielen Millionen Kraftfahrzeuge im Bestand, die über einen Verbrennungsmotor verfügen, in die Klimaschutzbemühungen einzubeziehen.

Die Ampelkoalition hatte sich im März in ihrem Modernisierungspaket für Klimaschutz und Planungsbeschleunigung eigentlich darauf geeinigt, das Potential synthetischer Kraftstoffe verstärkt zu nutzen und Zulassungs-, Vertriebs- sowie Nutzungseinschränkungen von E-Fuels zu identifizieren und abzubauen. Auch im Entwurf des Klimaschutzprogramms 2023 sind entsprechende Aussagen der Regierungskoalition zu synthetischen Kraftstoffen enthalten. UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn: „Die Bundesregierung bleibt mit der Nationalen Wasserstoffstrategie weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Sie schreckt so Investoren in den Produktionshochlauf von E-Fuels sowie potentielle Nutzer ab.“ Aus Sicht von UNTI bedarf es nun vor allem u.a. klarer Signale in der noch ausstehenden Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung, dass E-Fuels als notwendige Energieimporte einer breiten Anwendung zugeführt werden können.  

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