Dr. Andreas Bobrowski hat sich stets für die Anerkennung der Labormedizin eingesetzt und verweist immer wieder auf deren Bedeutung als systemrelevante Disziplin. In seiner langjährigen Tätigkeit als Naturwissenschaftler, Mediziner und glühender Verfechter seines Berufsstandes blickt er auf ein erfülltes und abwechslungsreiches Berufsleben zurück.

Lebenslanges Lernen

Zunächst hatte es ihm die Chemie angetan, und so fand er erst nach dem Chemiestudium an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der RWTH Aachen zur Medizin. Als Facharzt für Laboratoriumsmedizin hat er stets einen hohen Anspruch verfolgt und sich der Qualität als Leistungskriterium verschrieben: „Man muss im Laborbetrieb wissen, wie chemische Reaktionen ablaufen, warum etwas funktioniert und warum nicht. Auch die Erkenntnis, dass ein Messwert vor allen Dingen dann hinterfragt werden muss, wenn er nicht mit dem klinischen Bild des Patienten vereinbar ist.“

Qualität als Leistungskriterium

Die unablässige Neugierde zu wissen, wie etwas funktioniert, schonungsloses Fehlermanagement und die Willenskraft, sich stets neuen Herausforderungen zu stellen, prägen seinen beruflichen Werdegang. Dabei geht es ihm auch immer um die Einhaltung von Qualitätsstandards: „Akkreditierte Qualität ist die Grundvoraussetzung zur Vermeidung von groben Fehlern im Labor.“ Es verwundert daher nicht, dass sein Lübecker Labor eines der ersten war, das eine Akkreditierung im Qualitätsmanagement erlangte.

Eine wichtige Stimme

Seine Leidenschaft für den Beruf macht auch heute nicht an den Türen des Labors Halt. In seiner berufspolitischen Tätigkeit als Abgeordneter in der Abgeordnetenversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) sowie als Mitglied in verschiedenen Qualitätssicherungskommissionen weist er immer wieder darauf hin, dass die Patientenversorgung das höchste Gut ist. Seit 2004 ist er zudem Erster Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Laborärzte e.V. und seit 2011 Abgeordneter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Er betont auch in diesen Funktionen immer wieder die Bedeutung seines Fachs: „Wenn unsere Arbeit nicht funktioniert, kommt das ganze System ins Wanken.“

Laborärzteschaft als Speerspitze

„Mehr als 70 % aller Diagnosen und Therapieentscheidungen in der Medizin hängen entweder vollständig oder zu einem wesentlichen Teil von Laborergebnissen ab“, so Dr. Bobrowski. In der Einführung der Elektronischen Patientenakte (ePA) und der Möglichkeit, strukturierte Daten direkt in diese vom Patienten geführte Krankenakte zu übermitteln, sieht er daher eine große Chance, was schnelle Verfügbarkeit, Transparenz und diagnostische Bedeutung angeht. Die ePA biete die Möglichkeit, noch näher an den Patienten heranzukommen und die rasante Entwicklung der Labormedizin von einem versorgungsrelevanten zu einem systemrelevanten Fach weiter voranzutreiben.

2023 hat Dr. Andreas Bobrowski seine vertragsärztliche Tätigkeit aufgegeben – eigentlich ist er im Ruhestand. Doch seine Stimme wird er weiterhin in den diversen Gremien, Kommissionen und berufspolitischen Verbänden erheben – für die Labormedizin. Clinisys™ wünscht ihm hierfür viel Erfolg und alles Gute!

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