Einfach besser ans Ziel kommen: Tourismus Oberbayern will Kompetenzstelle für Freizeit-Mobilität werden

Der ÖPNV-Gipfel im Rahmen der IAA Mobility im September war für den Tourismus Oberbayern München e.V. der Start für einen maßgeblichen Schritt.

Der Verband strebt nach einer neuen Mobilitätsvision für Oberbayern und will alle Kompetenzen bündeln, damit Einheimische und Gäste sowie Stadt und Land gleichermaßen von optimierten Verbindungen und vernetzten Verkehrsträgern profitieren.

Die individuelle Mobilität der Menschen entwickelt sich zunehmend zu einem zentralen Zukunftsthema für den Erfolg des Tourismus – in Bayern und auch darüber hinaus. Zudem wird immer deutlicher, dass die Mobilität der Gäste nicht von der Mobilität der Einheimischen zu trennen ist. Was den Einheimischen zugutekommt, bringt auch Gäste besser ans Ziel, und umgekehrt. Diesem Thema will sich der Tourismus Oberbayern München e.V. (TOM) stärker annehmen und sich zur Kompetenzstelle für Freizeit-Mobilität entwickeln.

„Wir bekommen regelmäßig Rückmeldungen von unseren Mitgliedsverbänden, wo Verkehrsprobleme, schlechte Verbindungen zwischen Stadt und Land oder ungünstige Taktungen die Erreichbarkeit beeinträchtigen,“ erklärt Oswald Pehel, Geschäftsführer des TOM e.V. dazu. „Es mangelt an einer ganzheitlichen Vernetzung aller Verkehrsträger, um den Gästen – und eben auch Einheimischen – eine möglichst reibungslose Anreise an ihr Ziel zu ermöglichen. Nicht nur die letzte Meile ist hier ein Nadelöhr, auch öffentliche Verbindungen entlang der Alpenkette haben noch hohes Entwicklungspotential, das es zu koordinieren gilt“

Intermodalität als Schlüssel 

Diesem Problem will der TOM e.V. durch eine intermodale Mobilitätsstrategie, also der optimalen Vernetzung der Verkehrsträger, begegnen. Mit dem ÖPNV-Gipfel im Rahmen der IAA Mobility sollte schon der Fokus auf die zentrale Rolle des öffentlichen Nahverkehrs gerichtet werden. Denn die Stärkung des ÖPNV geht mit weiteren Vorteilen einher: mit mehr Klimafreundlichkeit, weniger Belastungen in den Zielgebieten und einem aktiven Beitrag zum Erhalt der attraktiven Lebens- und Freizeiträume in Oberbayern.

12-Punkte-Plan für eine bessere Mobilität

Mit einem 12-Punkte-Plan für eine neue Mobilitätsvision will der TOM e.V. vernetzend seine Rolle als Kompetenzstelle für Freizeit-Mobilität schärfen.

1.
Zusammenführen der Perspektiven von Gästen und Einheimischen in einem übergreifenden Konzept

2.
Langfristige Finanzierungszusagen für Mobilitätsprojekte (in den Bereichen Schiene, Straße, Radweg, Bus) bei der Politik fokussieren

3.
Gezielter Ausbau neuer attraktiver Verbindungen mit hoher Taktung entlang starker Besucherströme, z.B. die Alpenbuslinie, Ringbuslinien etc.

4.
Förderung neuer und ergänzender Mobilitätsangebote wie z.B. Elektromobilität (Auto, Rad), Carsharing, Rufbuslinien etc. durch Aufzeigen von Best Practice Modellen

5.
Ausbau und Aufwertung von Gästekarten mit ÖPNV-Leistungen

6.
Vereinfachung und Vereinheitlichung von Ticketsystemen und Kontrollformaten (bayern- und bundesweit)

7.
Optimale Vernetzung der Fernverkehrs- sowie Stadt-Umland-Verkehrsströme mit einem Schwerpunkt auf dem Ausbau des ÖPNV und der Erweiterung des Verkehrsverbundes

8.
Verlagerung des Verkehrs auf die umweltfreundliche Schiene mit Absicherung der damit einhergehenden Kosten

9.
Sicherung des langfristigen Personal- und Fachkräftebedarfs im gesamten Mobilitätssektor, z.B. durch Ausbildung von Busfahrer:innen, Fachkräften etc.

10.
Erhalt, Sicherung und weitere Vereinfachung des Deutschlandtickets

11.
Schließung von Mobilitätslücken mit umweltfreundlichen Angeboten auf der „letzten Meile“ zu attraktiven Zielen

12.
Intensivierung der begleitenden Kommunikation und Motivation zu einem veränderten, umwelt- und klimafreundlichen Verkehrsverhalten, z.B. mit dem Ausflugsticker oder der Geheimatorte-Kampagne(C) Emre Karatas

„Diese 12 Punkte sind die Essenz unserer bisherigen Initiativen und Vernetzungsbemühungen mit allen Akteuren im Mobilitätssektor“, erläutert Oswald Pehel.

„Allein beim ÖPNV-Gipfel im Rahmen der IAA Mobility konnten wir 18 Institutionen begrüßen. Allen ist jedoch bewusst, dass dies nur der Beginn eines dauerhaften Prozesses ist, um die Mobilität für Gäste und Einheimische zu verbessern. Für uns ist das eine Herzensaufgabe, weil wir damit langfristig auch unsere Kultur- und Naturlandschaft erhalten. Deswegen werden wir die gute Tradition am Rande einer Messe einen ÖPNV-Gipfel durchzuführen auch 2024 wieder aufnehmen.

Im Rahmen der Reise- und Freizeitmesse f.re.e, bei der wir die offizielle Partnerregion sein dürfen, geben wir diesem wichtigen Thema maßgeblich Raum und legen hier unseren Schwerpunkt.“

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