Autismus besser verstehen: Ergotherapeut:innen unterstützen betroffene Kinder und ihr Umfeld

Es sind unterschiedliche Anzeichen, die auf eine Autismus-Spektrum-Störungen hinweisen können. Autismus-Spektrum-Störungen treten in leichten bis schweren und vor allem  individuellen Ausprägungen auf. Eine Gemeinsamkeit, die Eltern im Austausch mit anderen betroffenen Eltern oft feststellen, ist das Verhalten ihrer Kinder beim Essen. Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen reagieren häufig empfindlich auf Optik und Geruch oder Farbe, Konsistenz, Haptik, Form und Temperatur von Nahrung. Hinzu kommt, dass ihnen die Gesellschaft bei Tisch, sich unterhalten zu müssen und weitere soziale Aspekte, Stress bereiten. Zeigen Kinder auch in anderen Situationen ähnliche Verhaltensmuster, ist es ratsam, genau zu beobachten, wie das Kind sich weiterentwickelt. Noch immer werden viele Erkrankungen oder Störungen – das trifft insbesondere auf Autismus-Spektrum-Störungen zu – zu spät diagnostiziert. Es ist nachvollziehbar und aus menschlicher Sicht verständlich, dass Eltern sich wünschen und davon ausgehen, das eigene Kind sei gesund. Stellen sie jedoch fest, dass sich Schwierigkeiten mit dem Kind im Alltag trotz erzieherischer Maßnahmen nicht verbessern, sollten sie stets im Hinterkopf haben, wie viel Positives sich gerade bei sehr jungen Kindern durch professionelle Hilfe und Therapien bewirken lässt. Es lohnt sich also unbedingt, mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin alle Probleme zu besprechen und auf entsprechende Untersuchungen zu bestehen, um Klarheit zu schaffen.

Ergotherapeutische Edukation und Aufklärung für das Umfeld besonders hilfreich

Mit der Diagnose „Autismus-Spektrum-Störung“ erhalten betroffene Kinder auch eine Verordnung für Ergotherapie. Die überwiegende Zahl autistischer Kinder weist Probleme bei der Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen auf. Eine der ersten Aufgaben von Ergotherapeut:innen ist daher, das Kind in seiner Komplexität kennenzulernen, seine Wesensart und seine besonderen Missempfindungen und Überempfindlichkeiten zu durchleuchten. Bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen sorgen jeweils individuelle Ursachen für Eskalationen. Sind diese enttarnt, informieren und instruieren Ergotherapeut:innen das Umfeld. Eltern werden ebenso befähigt, kritische Situationen einfacher zu entschärfen oder zu vermeiden, wie das Umfeld, sprich Großeltern, Pädagog:innen und Mitschüler:innen. Aufklärung und Edukation sind maßgebliche Teile einer ergotherapeutischen Intervention, die das Verständnis von und für Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung verbessern und so deren Inklusion und Teilhabe ermöglichen.

Weitere Informationen und Ergotherapeut:innen vor Ort gibt es auf der Homepage des Verbands (dve.info); Aktuelles auch auf facebook (der dve) und twitter (@DVEergotherapie)

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