Starker Abschluss des Weltcup-Doppels für Deutsche Kanurennsport-Nationalmannschaft

Weltcup Nummer 2 ist Geschichte und die Deutsche Kanurennsport-Nationalmannschaft kann positiv auf das Doppel aus den Wettkämpfen in Tschechien und Polen zurückblicken. In Posen war das am Ergebnis mit insgesamt acht Medaillen (2x Gold, 3x Sliber und 3x Bronze) sogar noch besser als zum Auftakt.

Vor allem das prominenteste Boot im Team, der Deutschland-Vierer der Kajak-Herren, konnte mit sich mit einem zweiten Platz im Vergleich zu Weltcup Eins verbessern. Am Wunschziel angelangt sei das Boot aber noch lange nicht, wie Bundestrainer Arndt Hanisch erzählt: „Es war auf jeden Fall besser, aber für unsere Ansprüche noch nicht gut genug. Der Abstand zu den Siegern aus der Ukraine muss weiter verkürzt werden. Unsere Defizite sind bekannt, die werden wir nun angehen.“

Richtig in Szene setzen konnte sich dieses Mal auch die Damen-Mannschaft – und das, obwohl der K4 gar nicht an den Start gehen konnte. Aufgrund zweier Coronafälle musste die Teilnahme abgesagt werden. Doch die Kohlen aus dem Feuer holten dafür einfach die anderen Boote. Jule Hake fuhr im K1 über die 500 Meter ein beherztes Rennen und paddelte zum Silberrang, nur ganz knapp hinter Serien-Olympiasiegerin Lisa Carrington aus Neuseeland. „Das war ein nahezu perfektes Rennen von Jule, zumal sie den Abstand auf die Spitze noch einmal verringern konnten. Die allerpositivste Überraschung ist für mich aber der Damen-K2“, erklärt Tina Kövari, Bundestrainerin Diagnose. Der Zweier sorgte nämlich für die erste Goldmedaille des Wochenendes.

Eine echte Konstante war wieder einmal das C2-Duo bestehend aus Sebastian Brendel und Tim Hecker. Auf den 500 Metern mit Rang vier verbessert, ließen die Bronzemedaillen-Gewinner bei den Olympischen Spielen in Tokio der Konkurrenz auf der olympischen Distanz über 1000 Meter keine Chance. Wie in Racice stand am Ende ein überlegener Sieg zu Buche.

Damit es überhaupt zu einer Medaillenvergabe am Wochenende kommen konnte, mussten Veranstalter und Teams am Wochenende übrigens ziemlich flexibel sein und die Zähne zusammenbeißen. Starker Wind am Freitag und daraus resultierende hohe Wellen machten es den Athleten aller Nationen nahezu unmöglich, ihre Top-Leistungen auf das Wasser zu bringen. Für den Samstag, an dem bereits im Vorfeld ein noch schlechteres Wetter prognostiziert war, verschob der International Kanuverband (ICF) alle Endläufe vorsorglich auf den Sonntag. Kövari lobt die Veranstalter für diesen unangenehmen, aber letztlich notwendigen Schritt: „Ein fairer Wettkampf wäre am Samstag nicht drin gewesen, daher hat die ICF alles richtig gemacht.“

Unabhängig von den Strapazen in den Wellen Posens zeigt sich das deutsche Team zufrieden, dass es nun in eine einmonatige Wettkampfpause geht. „Wir waren doch sehr an der Kante des Machbaren nach den nationalen Sichtungen und den direkt aufeinanderfolgenden internationalen Rennen“, gibt Arndt Hanisch zu, sieht den Vergleich mit anderen Nationen aber positiv: „Wir sind da glaube ich ein bisschen besser durchgekommen, als der Großteil der Konkurrenz. Trotzdem sind wir froh, dass die Strapazen jetzt erst einmal vorbei sind für eine gewisse Zeit.“

Die Athletinnen und Athleten der Rennsport-Nationalmannschaft gehen nun in eine regenerative Trainingswoche. Währenddessen zieht das Trainerteam Erkenntnisse aus den gezeigten Leistungen und setzt die nötigen Schwerpunkte, um das Team mit Blick auf die Saisonhöhepunkte Welt- und Europameisterschaft im August bestmöglich vorzubereiten.

Auch unsere Para-Athleten waren am Wochenende mit dabei. Ein Bericht zu deren Abschneiden im Folgenden:

Das Organisationskomitee des Weltcups in Poznan hatte in diesem Jahr die schwierige Aufgabe, trotz des heftigen Sturms, der mehrere Tage anhielt, die Rennen ordnungsgemäß und sicher über die Bühne zu bringen. Die Rennen wurden immer wieder verschoben. Letztendlich wurden alle Parakanu-Rennen am Samstagabend gestartet. Es gelang dem Trainerteam der deutschen Parakanuten hervorragend, dass Team auf diese neue Startzeit einzustellen. „Wir haben erst um 9 gefrühstückt, hatten dann ein spätes Mittagessen, und so versucht, den Tagesrhythmus an die späten Startzeiten anzupassen. Dass das letzte Rennen erst um Viertel nach Acht gestartet wird, kommt ja auch nicht bei jeder Regatta vor.“ Sagte der Bundestrainer Andre Brendel zu den Vorbereitungen am Samstag.

Für die Damen im deutschen Team scheint sich das Warten nicht negativ ausgewirkt zu haben. Denn gleich im ersten Rennen mit deutscher Beteiligung gewann Edina Müller vom Hamburger SV vor Maryna Mazhula aus der Ukraine. Die 38-jährige Goldmedaillengewinnerin von Tokio knüpfte damit an ihre letztjährigen Erfolge in der Startklasse Kl 1 an. In der Startklasse Kl 2 holte sich Anja Adler, SV Halle Parakanu, einen deutlichen Sieg vor ihren Konkurrentinnen aus Australien und der Ukraine. „Das Rennen lief so toll, dass ich es jetzt fast noch nicht glauben kann. Als ich merkte, dass ich vor den Anderen war, gab mir das noch einen besonderen Schub.“ Sagte die überglückliche 33-jährige Rollstuhlfahrerin nach ihrem Rennen. Die Startklasse Vl 1, in der die Sportler nur ihre Arme und Schultern einsetzen können, um das Boot vorwärts zu paddeln, war dann fest in Hamburger Hand. Esther Bode gewann vor Lillemor Köper und der polnischen Fahrerin Karolina Bronowicz. Der erste Weltcupsieg für die 31-jährige Ergotherapeutin vom Hamburger KC kam für sie völlig überraschend. Im letzten Jahr lag immer ihre Vereinskameradin Lillemor Köper vorn. „Ich war vor dem Rennen so aufgeregt, hab am ganzen Körper gezittert. Und jetzt bin ich total happy“ erzählte Esther Bode mit einem breiten Lachen im Gesicht kurz vor der Siegerehrung. Die zweite Silbermedaille des Abends holte sich Felicia Laberer vom SC Grünau Berlin. In einem starken Finish unterlag sie knapp der Französin Nelia Barbosa. Katharina Bauernschmidt, WSV Niederrhein Duisburg, unterlag im Finale der Frauen in der Startklasse Vl 2 nur knapp der Inderin Prachi Yadev im Kampf um Platz 3. Als einziger im Team mit einem Start in beiden Bootsklassen kam der 29-jährige Anas Al Khalifa in seinem Rennen im Kajak in der Kl 1 auf einen guten fünften Platz. Im Va´a der Startklasse Vl 2 fuhr der Rollstuhlfahrer vom SV Halle Parakanu auf Rang 8. Die jüngste im Team, die 17-jährige Johanna Pflügner, schlug sich achtbar, nachdem sie durch die Klassifizierung eine Startklasse höher eingestuft worden war. Sie errang Platz 6 in der Kl 2. Die Rollstuhlfahrerin vom Halleschen KC 54 war natürlich anfangs geknickt, fuhr im Rennen dann aber eine sehr gute Zeit.

„Ich bin total begeistert von der Leistung des gesamten Teams. Zu den Rennen herrschten dann wirklich gute Bedingungen. Die Verlegung der Rennen war in jeder Hinsicht richtig. Wir haben knappe Rennen gesehen, die für die anstehenden internationalen Wettkämpfe wie die WM in Halifax und die EM in München hoffen lassen. Alle Trainer, Techniker, Arzt und Physiotherapeut haben hier gut zusammengearbeitet, um den Erfolg mit vorzubereiten.“ Sagte der Bundestrainer.

Die ausführlichen Ergebnisse finden Sie unter:
https://www.canoeicf.com/canoe-sprint-world-cup/poznan-2022

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