Prävention von weiblicher Genitalverstümmelung und Früh- und Zwangsverheiratung: Die Arbeit der Community TrainerInnen ist zentral für den Erfolg

Die Ergebnisse des EU-Projekts CHAIN zur Prävention von weiblicher Genitalverstümmelung und Früh- und Zwangsverheiratung wurden gestern in einer Abschlusskonferenz in Brüssel und online präsentiert. Über 120 Interessierte nahmen teil.

Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES, sagte in ihrer Eröffnungsrede via Online-Zuschaltung aus Berlin:

„This is what the CHAIN project is all about: Engaging affected diaspora communities in the European Union in tackling FGM and EFM through trainings, direct participation and empowerment.”

European Commissioner Helena Dalli stellte in ihrer Videobotschaft fest, wie wichtig der Ansatz zur Präventionsarbeit aus den Communities heraus ist, und hob die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen hervor:

“Developing a community-based approach is the strength of your success. It is thanks to the work of NGOs- as the CHAIN project demonstrates- that effective policy shaping can take place.”

MdEP Pierrette Herzberger-Fofana (Greens/ EFA) betonte, dass Projekte wie CHAIN essentiell sind, um schädigende Praktiken wie weibliche Genitalverstümmelung und Früh-/ Zwangsverheiratung nachhaltig abzuschaffen.

Adèle Bessoule, Projektkoordinatorin bei CHAIN, stellte das Projekt vor. Sie hob die zentrale Rolle der Community TrainerInnen für alle Prozesse des Projekts hervor:

„There is a need to effectively engage key affected communities within the political debate to address both harmful practices. Tackling female genital mutilation and early and forced marriage requires the links with activities at the European level.”

Sekou Kaba, Community Trainer von TERRE DES FEMMES, unterstrich in einer der Panel-Diskussionen die Relevanz von Männern und Jungen in der Diskussion über geschlechtsspezifische Gewalt. Ohne ihre Mitwirkung und ihr Umdenken kann es keine nachhaltige Veränderung bezüglich FGM und Früh-/ Zwangsverheiratung geben.

Zum Abschluss berichtete die MdEP Evin Incir (S&D) über die Pläne des Europäischen Parlaments. Dabei betonte sie, dass geschlechtsspezifische Gewalt, wie FGM und Früh-/ Zwangsverheiratung weiterhin auf der EU-Agenda bleiben muss. Sie rief dabei zu einer feministischen Außenpolitik auf:

„What I would like to see from the EU is a feminist foreign policy.”

TERRE DES FEMMES, sowie die CHAIN-Projektpartner, bedanken sich bei allen Teilnehmenden und Community TrainerInnen für Ihr Engagement.

Hier finden Sie eine Auswahl an Pressefotos von den Teilnehmenden der Konferenz.

Das Projekt läuft noch bis Ende August 2022. Auf dem letzten European Exchange Meeting, welches zwischen dem 20. – 21. Mai in Berlin stattfindet, haben alle Partnerorganisationen und Community TrainerInnen noch einmal die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen.

Zum Projekt CHAIN:
TERRE DES FEMMES hat das zweijährige, EU-geförderte Projekt im Rahmen des Rights, Equality and Citizenship Programme der Europäischen Kommission koordiniert und gemeinsam mit vier europäischen Partnerorganisationen umgesetzt – Action Aid Italia, Equipop, Save a Girl, Save a Generation sowie dem europäischen Netzwerk End FGM EU.

Aus diesen vier Kernelementen besteht das CHAIN Projekt:

1. Sensibilisierung von Community Mitgliedern, im Besonderen von Community Leadern
2. Entwicklung eines Modellprojekts zur Intervention und Prävention bei FGM und EFM
3. Fachkräfteschulungen zu den zwei Formen geschlechtsspezifischer Gewalt
4. Awareness Raising durch eine zielgruppenorientierte Kampagne

In Mailand, Berlin, Madrid und Paris waren MultiplikatorInnen aktiv, sogenannte Community TrainerInnen aus Diaspora-Communitys, mit dem Ziel, zu sensibilisieren, informieren und Verhaltens- und Denkweisen in Hinblick auf FGM und EFM zu verändern. Die Arbeit der Community TrainerInnen steht im Zentrum des gesamten Projekts.

Europaweit haben Community TrainerInnen Fachkräfte z.B. aus dem medizinischen und sozialpädagogischen Bereich fortgebildet.
Zudem wurden erstmals für jede der vier Städte Handlungsempfehlungen zur Intervention und Prävention von weiblicher Genitalverstümmelung und Früh-Zwangsverheiratung entwickelt, die z. B. PolizistInnen, ÄrztInnen und Lehrkräften praktische Orientierung  und Hintergrundwissen bieten.

Weiterführende Links

Wer sind die Community TrainerInnen?

Zwei Animations-Videos der Awareness-Raising Kampagne:
Zu Früh- und Zwangsverheiratung (early and forced marriage/EFM)
Zu weiblicher Genitalverstümmelung (female genital mutilation/FGM)

Handlungsempfehlung zur professionellen Arbeit mit betroffenen und gefährdeten Mädchen und Frauen in Berlin (Infos und Download des PDFs)

Über TERRE DES FEMMES e. V. – Menschenrechte für die Frau e. V.

TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die sich für ein selbstbestbestimmtes, gleichberechtigtes und freies Leben für Mädchen und Frauen weltweit einsetzt. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen, Publikationen, Veranstaltungen, Kampagnen und Lobbyarbeit sensibilisiert TERRE DES FEMMES die Öffentlichkeit und Politik für geschlechtsbedingte Gewalt und Diskriminierung.

TERRE DES FEMMES unterstützt Mädchen und Frauen durch spezifische Aufklärungsprogramme in Schulen und ihren Communities. Mit anderen Frauenrechtsorganisationen ist TERRE DES FEMMES international vernetzt, fördert Projekte, Organisationen und Initiativen von Frauen für Frauen im Ausland. Die Arbeit des Vereins konzentriert sich auf die Themenschwerpunkte weibliche Genitalverstümmelung, Häusliche und Sexualisierte Gewalt, Gewalt im Namen der Ehre, Frauenhandel und Prostitution, Gleichberechtigung und Integration, sowie Internationale Zusammenarbeit.

TERRE DES FEMMES wurde 1981 gegründet und finanziert sich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse.

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