Hamburg Commercial Bank beendet Geschäftsjahr 2021 mit starken Finanzkennzahlen

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• Gewinn vor Steuern von 299 (VJ: 257) Mio. Euro und Nachsteuerergebnis von 351 (102) Mio. Euro
• CEO Stefan Ermisch: „Umsichtiges Wachstum angepeilt – keine negativen Effekte aus aktueller geopolitischer Krise bisher“
• Vorl. Q1-2022 Ergebnis nach Steuern mit 34 Mio. Euro gut im Plan
• Prognose für 2022: Ergebnis nach St. oberhalb von 250 Mio. Euro

Die Hamburg Commercial Bank AG (HCOB) hat am Donnerstag die finalen Zahlen (IFRS) für das Geschäftsjahr 2021 vorgelegt und das Konzernergebnis vor Steuern von 299 (Vorjahr: 257) Mio. Euro sowie die weiteren vorläufigen Eckdaten aus Februar bestätigt. Zu dem guten Ergebnis trugen die optimierte Bilanzstruktur und das operative Geschäft ebenso bei wie eine positive Risikovorsorge und spürbare Kostensenkungen. Obgleich das Marktumfeld weiterhin von der Pandemie geprägt war, schloss die Bank das Geschäftsjahr 2021 mit exzellenten Finanzkennzahlen ab. Der nahtlose Übergang in den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) erfolgte planmäßig zum Jahresende 2021.

„Das gute Ergebnis im Jahr 2021 bestätigt den Erfolg unserer nunmehr abgeschlossenen Transformation, jetzt wollen wir auf dem starken Fundament aufbauen und unser Neugeschäft mit Augenmaß ausweiten. Selbstverständlich steht all unser Handeln unter dem Vorbehalt der geo-politischen, konjunkturellen und geldpolitischen Entwicklungen. Der verheerende Krieg Russlands gegen die Ukraine erzeugt unermessliches menschliches Leid vor Ort und wirkt sich spürbar auf die gesamte Wirtschaft aus, auch in Deutschland – in welchem Ausmaß ist derzeit nicht absehbar. Eine weiter steigende Inflation und das Risiko einer Stagflation oder gar einer Rezession ist vor diesem Hintergrund deutlich größer geworden. Gleichwohl sind wir aus heutiger Sicht und mit Blick auf das erste Quartal zuversichtlich, unser für das Jahr 2022 gestecktes Ergebnisziel erreichen zu können. Denn unsere Kerngeschäftsfelder zeigen sich erfreulich stabil: Im Corporates-Bereich ist die HCOB nur sehr gering in konjunktursensiblen, exportorientierten Branchen engagiert, im Shipping-Segment wirkt die weltweit hohe Transportnachfrage deutlich positiv. Mit unseren Projektfinanzierungen für Infrastruktur und erneuerbare Energien unterstützen wir den Umbau der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit und die Diversifikation von Energieträgern. Die Entwicklungen an den derzeit stabilen Immobilienmärkten verfolgen wir genau, hier agieren wir weiter selektiv und behutsam“, sagte Stefan Ermisch, CEO der Hamburg Commercial Bank. „Die Portfolioqualität der HCOB ist solide und die Abdeckungsquoten für etwaige Kreditrisiken sind exzellent. Zudem liegt die Kapitalausstattung auf Spitzenniveau – damit ist die Bank robust aufgestellt. Ungeachtet dessen werden wir die Entwicklungen aufmerksam analysieren und unsere Geschäftsaktivitäten und Ressourcen weiterhin umsichtig steuern.“

Ergebnis übertrifft Prognosen – Stabiler Gesamtertrag bei deutlich verringerter Bilanzsumme

Zu dem starken Ergebnis vor Steuern von 299 (257) Mio. Euro trugen insbesondere ein rentableres operatives Geschäft, ein positives Fair Value-Ergebnis, Entlastungen in der Risikovorsorge sowie merkliche Kostensenkungen bei. Wesentliche Einmaleffekte, die das Ergebnis im Geschäftsjahr 2020 maßgeblich positiv beeinflusst hatten, fielen in 2021 nicht an. Das Konzernergebnis lag mit 351 (102) Mio. Euro deutlich über der Ergebnisprognose oberhalb von 250 Mio. Euro. Ertragsteuern trugen aufgrund von Effekten aus latenten Steuern mit 52 (-155) Mio. Euro zum Nachsteuerergebnis bei. Die Eigenkapitalrendite (Return on Equity1, „RoE“) nach Steuern verbesserte sich auf starke 18,4 (4,3) % und belegt die Fortschritte bei der Neuausrichtung des Bankportfolios. Die Cost-Income-Ratio (CIR) belief sich auf 50 (42) %, wobei die Ertragsbasis im Vorjahr erhebliche Einmaleffekte enthielt.

Der Gesamtertrag lag mit 642 (656) Mio. Euro spürbar über den Erwartungen und nahezu auf Vorjahresniveau, obgleich die Bilanzsumme mit 30,3 (31.12.2020: 33,8) Mrd. Euro auf ihr anvisiertes Zielniveau reduziert wurde. Die durchschnittliche Bilanzsumme verringerte sich im Jahr 2021 sogar um rund ein Fünftel auf 32 (41) Mrd. Euro. Der in diesem Zusammenhang planmäßig rückläufige Zinsüberschuss in Höhe von 526 (629) Mio. Euro profitierte von den Netto-Zinsmargen, die sich im Zuge gesunkener Refinanzierungskosten sowie eines margenstärkeren operativen Geschäfts weiter verbesserten. Im Vorjahr beeinflussten Einmaleffekte aus der Bewertung hybrider Finanzinstrumente den Zinsüberschuss mit 72 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss verringerte sich im Einklang mit dem abnehmenden Geschäftsvolumen auf 38 (48) Mio. Euro. Das Ergebnis aus FVPL-kategorisierten Finanzinstrumenten trug 37 (-93) Mio. Euro zum Gesamtertrag bei. Positiv wirkten sich hier das operative Handelsergebnis und das planmäßig reduzierte Derivateportfolio sowie Bewertungseffekte infolge eines verbesserten Kapitalmarktumfelds aus. Das Ergebnis aus dem Abgang von AC-kategorisierten finanziellen Vermögenswerten beinhaltet Erträge aus Vorfälligkeitsentschädigungen sowie das Ergebnis aus dem Verkauf von Forderungen und steuerte 37 (60) Mio. Euro zum Gesamtertrag bei.

Solider Risikovorsorgebestand – Kosten erneut gesenkt

In einem sich insgesamt aufhellenden makroökonomischen Umfeld hat sich die Risikovorsorge im Jahr 2021 mit 32 (-188) Mio. Euro positiv entwickelt. Moderate Zuführungen für die Stufe 3 (Einzelrisikovorsorge) konnten durch Auflösungen in den Stufen 1 und 2 (Portfolio-wertberichtigungen) sowie durch Eingänge auf abgeschriebene Forderungen überkompensiert werden. Die HCOB ist mit einem soliden Risikovorsorgebestand sehr gut aufgestellt und wird ihre umsichtige Risikovorsorgepolitik fortsetzen, auch mit Blick auf die potenziellen Folgen des Kriegsgeschehens in der Ukraine und der andauernden Pandemie.

Der Verwaltungsaufwand sank um gut zehn Prozent auf -328 (-365) Mio. Euro. Die Anzahl der Vollzeitarbeitskräfte (VAK) verringerte sich gegenüber Jahresultimo 2020 planmäßig um 203 auf 919 VAK (-18 %), in dem Zuge sank der Personalaufwand um gut ein Fünftel. Trotz hoher Investitionen in die IT und den digitalen Wandel konnte der Sachaufwand auf Vorjahresniveau gehalten werden.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis lag mit 14 (205) Mio. Euro erwartungsgemäß deutlich unter Vorjahr, in dem hohe positive Einmaleffekte aus Gebäudeverkäufen realisiert wurden. Der Aufwand für Regulatorik, Einlagensicherung und Bankenverbände belastete mit -32 (-32) Mio. Euro und lag damit auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis aus Restrukturierung und Transformation belief sich auf -29 (-19) Mio. Euro und enthält ausschließlich Transformationsaufwendungen für die Neuausrichtung der Bank.

Portfolioqualität verbessert – Kapitalposition auf hohem Niveau

Dank eines konsequenten Risikomanagements und einer geringen Zahl neuer Ausfälle verbesserte sich die Portfolioqualität, so dass sich die NPE-Quote (Non Performing Exposure) zum Berichtsultimo auf 1,4 (31.12.2020: 1,8) % verringerte. Das NPE-Volumen wurde auf 467 (31.12.2020: 624) Mio. Euro und damit überproportional zum Gesamtexposure reduziert. Die Abdeckungsquote (NPE Coverage Ratio auf Basis von Stufe 3 Einzelrisikovorsorge) für die leistungsgestörten Kredite lag zum Jahresultimo bei sehr soliden 56 (31.12.2020: 48) %, inklusive Sicherheiten lag die Quote bei 136 (31.12.2020: 118) %. Zusätzlich bestehende Portfolio-wertberichtigungen sind nicht in diesen Abdeckungsquoten inkludiert.

Die Bilanzstruktur der Bank wurde weiter optimiert und die Risikoaktiva (RWA) sanken aufgrund des fortgesetzten De-Riskings auf 14,0 (31.12.2020: 15,5) Mrd. Euro. Dank dieser spürbaren Entlastung verbesserte sich die CET1-Quote2 auf hohem Niveau nochmals auf 28,9 (31.12.2020: 27,0) %. Auch die sehr solide Verschuldungsquote (Leverage Ratio2) von 12,7 % (31.12.2020: 12,2) % belegt die äußerst robuste Kapitalposition der Bank.

Segmentergebnisse – Selektives Neugeschäft in allen Marktsegmenten profitabler

Das Neugeschäft in den Markt-Segmenten wurde selektiv ausgebaut und lag mit 5,4 (2,9) Mrd. Euro über Vorjahr. Die Rentabilität verbessert sich in allen Markt-Segmenten: Der Return on Equity1 der Kredit-Einheiten insgesamt stieg auf 14,5 (8,7) % und belegt die erfolgreiche Neuausrichtung des Portfolios nach klaren Risiko-Ertrags-Parametern.

Das Segment Real Estate trug ein Ergebnis nach Steuern von 85 (89) Mio. Euro zum Konzernergebnis bei, obgleich das Segmentvermögen auf 8 Mrd. Euro verringert wurde. Unter Berücksichtigung eines selektiven, risikobewussten Ansatzes wurde in der gewerblichen Immobilienfinanzierung Neugeschäft in Höhe von 1,6 (0,8) Mrd. Euro abgeschlossen. Die Profitabilität verbesserte sich im Zuge anziehender Margen und gesunkener Refinanzierungs-kosten.

Im Segment Shipping lag das Ergebnis nach Steuern bei 62 (17) Mio. Euro. Treiber der erfreulichen Ergebnisentwicklung waren eine starke operative Entwicklung, positive Bewertungseffekte bei Fair Value-kategorisierten Forderungen an Kunden sowie geringere Risikokosten. Angesichts der starken Nachfrage nach Schiffs-Transportleistungen wurde das Bruttoneugeschäft mit nationalen und internationalen Reedereien guter Bonität auf 1,9 (0,9) Mrd. Euro ausgeweitet.

Im Segment Project Finance fokussiert sich die HCOB auf Projekte für den Ausbau digitaler und weiterer Infrastruktur sowie auf die Finanzierung nachhaltiger Energiegewinnung. Das Neugeschäft wurde in 2021 auf 0,7 (0,3) Mrd. Euro ausgebaut und die Profitabilität hat sich gegenüber Vorjahr leicht verbessert. Mit Blick auf den anhaltend hohen Bedarf an zukunftsweisenden Investitionen, beispielsweise für den Ausbau von Datennetzen und eine Diversifizierung von Energieträgern, sieht die HCOB hier auch künftig Potenzial. Das Segment erzielte ein Ergebnis nach Steuern von 27 (28) Mio. Euro, bei einem durch den Verkauf von Altengagements auf 3,9 (5,1) Mrd. Euro reduzierten Segmentvermögen.

Das Segment Corporates leistet einen wichtigen Beitrag zur Ertrags- und Risikodiversifizierung des Gesamtbankportfolios und umfasst die Geschäftsfelder Corporates Germany und Corporates International. Das Ergebnis nach Steuern lag mit 21 (21) Mio. Euro auf Vorjahresniveau, wobei einer positiven Entwicklung in den Bereichen Core-Business Germany und International ein Ergebnisrückgang in dem nationalen Alt-Portfolio gegenüberstand, das im Jahr 2021 um 0,7 Mrd. Euro abgebaut wurde. Das Bruttoneugeschäft wurde insbesondere im internationalen Bereich leicht ausgebaut und lag bei 1,2 (1,0) Mrd. Euro.

Refinanzierung gestärkt – Nachhaltigkeitsinitiativen vorangetrieben

Die HCOB hat ihre Refinanzierungsbasis, auch infolge verbesserter Ratingpositionen, erneut gestärkt und ihre Investorenbasis verbreitert. Mit drei erfolgreich am Kapitalmarkt platzierten Benchmark-Emissionen (Senior Preferred, Senior Non-Preferred und Hypothekenpfandbrief) war die Bank auch im Jahr 2021 regelmäßig als Emittentin am Kapitalmarkt aktiv.

Die Bank hat ihre Nachhaltigkeitsinitiativen im Berichtsjahr vorangetrieben und das Thema ESG in sämtliche Geschäftsprozesse der Bank verankert. Neben der Integration eines umfassenden Sustainability Frameworks in der Strategiearchitektur der Bank wurde für den gesamten Kreditbestand sowie für das Neugeschäft ein ESG-Scoring auf Einzeldarlehensbasis vorgenommen. Die Erfolge der Nachhaltigkeitsarbeit der Hamburg Commercial Bank wirkten sich positiv auf die Ratings bei diversen ESG-Ratingagenturen aus.

Ausblick: Erstes Quartal gut im Plan – Ergebnisprognose für Gesamtjahr unverändert

Der Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2022 verlief plangemäß und weist keine Auffälligkeiten auf, trotz der aktuellen geopolitischen Entwicklungen, konjunkturellen Einflüsse und einer hohen Volatilität an den Märkten. Das nach bankinternen ersten Berechnungen erwartete Konzernergebnis nach Steuern für das Auftaktquartal 2022 liegt bei rund 34 Mio. Euro, wobei die Bankenabgabe und der Aufwand für die Einlagensicherung für das Gesamtjahr 2022 in Höhe von -27 Mio. Euro bereits vollständig in Q1 gebucht wurden. Im Jahresverlauf erwartet die HCOB eine positive Ergebnisdynamik, getragen von einer moderaten Geschäftsausweitung bei weiter verbesserter Profitabilität.

Aufgrund ihrer komfortablen Kapital- und Liquiditätsausstattung, einer guten Portfolioqualität sowie hoher Abdeckungsquoten für Kreditrisiken, hält die Hamburg Commercial Bank zum gegenwärtigen Zeitpunkt an ihrem Ergebnisziel für das laufende Jahr fest und geht davon aus, ein Konzernergebnis (IFRS) nach Steuern oberhalb von 250 Mio. Euro erreichen zu können. Gleichwohl analysiert die HCOB die weitere konjunkturelle Entwicklung und die Auswirkungen im Zuge des Krieges in der Ukraine sorgfältig und wird ihre Planung gegebenenfalls adjustieren. Die HCOB hat kein nennenswertes Kredit-Engagement in der Ukraine oder Russland.

Diese Ergebnisprognosen verstehen sich vorbehaltlich etwaiger, heute noch nicht absehbarer negativer Entwicklungen im Zusammenhang mit den oben genannten geopolitischen Risiken, der andauernden COVID-19-Pandemie sowie konjunkturellen Einflüssen.

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