Ministerpräsident Kretschmann besucht das Universitätsklinikum Freiburg

Am Freitag, 25. Februar 2022 besuchte Ministerpräsident Winfried Kretschmann das Universitätsklinikum Freiburg. Dabei informierte er sich über digitale und technologische Medizin-Projekte, die insbesondere im Rahmen des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg realisiert werden. Auf dem Programm stand der Austausch über das in Freiburg geleitete Photon-Counting-Consortium zur Etablierung der nächsten digitalen Generation der Computertomografie, neue digitale Möglichkeiten im Operationssaal sowie ein intensiver Austausch zur Weiterentwicklung von Innovationsstrategien und zu einem Modellprojekt zur deutsch-französischen Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.

„Nur durch die intensive Zusammenarbeit von Versorgung, Forschung und Wirtschaft können wir den Gesundheitsbereich innovationsstark aufstellen und dafür sorgen, dass neue Erkenntnisse aus der Forschung möglichst schnell in der Patientenversorgung ankommen. Mit dem Forum Gesundheitsstandort als zentraler Plattform für die Akteure des baden-württembergischen Gesundheitssektors ist uns genau das gelungen“, betonte Ministerpräsident Kretschmann bei seinem Besuch. Die Landesförderung von rund 100 Millionen für Modellprojekte bringe den Gesundheitsstandort in Schlüsseltechnologien zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung deutlich voran. „Das habe ich auch hier am Universitätsklinikum eindrucksvoll erleben können“, so Kretschmann. „Ebenso wichtig ist aber unsere gemeinsame Arbeit an übergreifenden Fragen wie der Verbesserung der Nutzung von Gesundheitsdaten und der Förderung von Innovationen. Ich freue mich sehr, dass wir hier alle an einem Strang ziehen und auf die Expertise unserer Spitzenforschung zählen können.“

„Die enge Vernetzung im Gesundheitswesen ist für die Weiterentwicklung der qualitätszentrierten Spitzenmedizin essentiell. Wir befinden uns hier auf einem sehr guten Weg, sowohl in die Fläche wie auch zwischen medizinischen Spitzenzentren und mit innovativen Unternehmen. Das Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg beschleunigt und stärkt die Vernetzung im Gesundheitswesen enorm und schon heute entstehen für die Patient*innen daraus konkrete Vorteile, etwa in der Bildgebung oder der personalisierten Medizin“, sagt Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg.

Bildgebung der nächsten Generation

Ministerpräsident Kretschmann besichtigte zunächst ein volldigitales, innovatives Computertomografiegerät der nächsten Generation. Es wurde im Rahmen des am Universitätsklinikum Freiburg koordinierten Photon Counting Konsortiums (PC3 Konsortium) etabliert. Weitere Geräte wurden innerhalb des Projekts an den Standorten Tübingen und Mannheim installiert. Das PC3 Konsortium ist wesentlicher Bestandteil des Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg. Beim „Photon-Counting“ entsteht durch die hochauflösende direkte Umwandlung der eintreffenden Photonen ein digitales Signal, welches direkt auswertbar ist. Somit ermöglicht die Photon-Counting CT erhebliche Fortschritte bezüglich Strahlenbelastung, optimierter Bildgebung und daraus resultierender verbesserter Gewebe-Charakterisierung. Sie gilt damit als Grundlage für eine substantiell verbesserte digitale Patientenversorgung und für eine Nutzung der generierten Daten für zukünftige Therapieansätze.

Digitalisierung des Operationssaals

Bei einer Demonstration im Neurozentrum des Universitätsklinikums wurde Ministerpräsident Kretschmann die Zukunft der intraoperativen Histologie präsentiert. Mit Hilfe eines europaweit einzigartigen Analysegeräts kann Hirngewebe in nur drei Minuten und damit in einem Zehntel der bisherigen Zeit auf Krebszellen untersucht werden. Das ermöglicht ein wesentlich präziseres, sichereres und wirksameres Vorgehen in der Hirnchirurgie. Ergänzt wurden die Einblicke durch die Demonstration eines robotisch unterstützten 3D-Mikroskops, das im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit einem Industriepartner aktuell weiterentwickelt wird.

Innovation und Vernetzung für die Gesundheitsversorgung der Zukunft

Ministerpräsident Kretschmann tauschte sich intensiv mit Ärzt*innen und Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg über die Bedingungen und Möglichkeiten innovativer Gesundheitsforschung aus. Beispielhaft stellte Prof. Dr. Dr. Melanie Börries, Direktorin des Instituts für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin des Universitätsklinikums Freiburg, die Freiburger Innovation und Translation Hubs sowie weitere Projekte vor, die im Rahmen des Forum Gesundheitsstandorts Baden-Württemberg gefördert werden. Auch das deutsch-französische Projekt CLINNOVA, das bereits heute die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich weiterentwickelt, wurde präsentiert. „Das übergeordnete Ziel aller Beteiligten im Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg ist, die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auf einem hohen Standard zu erhalten, technologische und medizinische Innovationen voranzubringen sowie die nationale und internationale Sichtbarkeit der Gesundheitswirtschaft zu stärken. Hier hat das Forum seit seiner Gründung 2018 viel bewegt“, sagt Börries, die auch Sprecherin des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg für das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg ist. 

Das Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg

Das Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg wurde 2018 auf Initiative von Ministerpräsident Kretschmann gegründet, um eine engere Verbindung und Vernetzung der Bereiche Forschung, Gesundheitswirtschaft und -versorgung zu erreichen und Baden-Württemberg zu einem Gesundheitsstandort auf höchstmöglichem Niveau zu entwickeln. Das Forum vereint aktuell mehr als 500 Expertinnen und Experten aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, Forschungsinstituten und Universitäten sowie Biotech-, Pharma- und Medizintechnikfirmen aus Baden-Württemberg. All diese Akteure wollen in einem strategischen Prozess zusammen mit der Landesregierung dazu beitragen, die Gesundheitswirtschaft zu stärken und die Gesundheitsversorgung der Menschen in Baden-Württemberg weiter zu verbessern.

Weitere Informationen: www.forum-gesundheitsstandort-bw.de

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