Werbung darf nicht zum Feindbild werden

Die im Verband der europäischen Briefumschlagindustrie (FEPE) zusammengeschlossenen Unternehmen sehen die zum marktwirtschaftlichen System gehörende Werbefreiheit zunehmend gefährdet. So haben die Aktionsgemeinschaft „Letzte Werbung“ und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dieser Tage erneut öffentlich gefordert, dass die in Deutschland bewährte Opt-out-Regelung durch eine strikte Opt-in-Regelung ersetzt werden soll. Dies würde bedeuten, dass unadressierte Werbung nur noch zugestellt werden darf, wenn der Briefkasten mit einem Aufkleber „Werbung – ja bitte“ versehen ist. Die Systemumstellung könnte nach Einschätzung der FEPE tausende von Arbeitsplätzen in der Druck- und Webeindustrie kosten.

Nach Auffassung der FEPE stehen die Deutsche Umwelthilfe (DUH) , die Aktionsgemeinschaft „Letzte Werbung“ und auch ein Teil der politischen Parteien der zum marktwirtschaftlichen System gehörenden Werbefreiheit grundsätzlich kritisch bis ablehnend gegenüber. Werbung wird immer häufiger zum Feindbild, denn Werbung „verführt“ Verbraucher zum Kauf von eigentlich unerwünschten Produkten wie Fleisch, Süßigkeiten oder SUVs und sollte aus Sicht der Werbeskeptiker möglichst schnell eingeschränkt werden. Zur Erreichung dieses Ziels scheint die Reduzierung der Print-Werbung den idealen Ansatzpunkt zu bieten.

Werbung ist Kernelement der Marktwirtschaft

Werbung aber ist ein Kernelement unseres marktwirtschaftlichen Systems. Sie dient in erster Linie der Information über Produkte sowie Dienstleistungen und schafft für die Verbraucher Preistransparenz. Zudem werben auch Parteien und Institutionen um Mitglieder und Spende. Dies wird gerade in diesen Tagen deutlich, wenn auch Parteien, die sich für ein konsequentes Opt-in einsetzen, unadressierte Wahlwerbung in die Briefkästen einwerfen.

Werbung erfüllt in unserer Wirtschaftsordnung also einen wichtigen Zweck und verdient deshalb Anerkennung und keinesfalls eine ablehnende Haltung.

Zudem steht es bereits heute jedem Verbraucher frei, durch einen entsprechenden Aufkleber unerwünschte Werbung aus seinem Briefkasten zu verbannen. Von diesem Recht machen auch rund 30% er Verbraucher gebrauch. Das aber genügt den Initiatoren Opt-in-Kampagne nicht. Aus ihrer besonderen Sicht machen die Verbraucher einfach nicht das, was sie eigentlich tun sollten.

DUH fordert Opt-in-Regelung und 20 Cent Umweltabgabe auf Broschüren

DUH und die Aktionsgemeinschaft „Letzte Werbung“ fordern daher die sofortige Einführung einer Opt-in-Regelung in Deutschland, die mit angeblichen Einsparungen von 535.000 t Kohlenstoffdioxid begründet wird, zudem soll eine Umweltabgabe in Höhe von mindestens 20 Cent auf jede gedruckte Werbebroschüre erhoben werden, die als Postwurfsendung an Briefkästen verteilt wird.

Damit aber nicht genug auch die Postdienstleister sollen gedrängt werden, die Zustellung unadressierter Werbung zu überdenken. Insbesondere „Einkauf Aktuell“ der Deutschen Post steht dabei im besonderen Fokus der Werbeskeptiker.

Opt-in gefährdet tausende von Arbeitsplätzen in der Druckindustrie

Ganz abgesehen von der äußerst zweifelhaften DUH-Berechnungsmethode der CO2-Einsparungen, verschlingen die als Alternative genannten digitalen Lösungen enorme Mengen elektrischer Energie. Ganze Serverfarmen müssen hierfür vorgehalten werden, die selbstverständlich nicht CO2-frei zu betreiben sind. Aber in Wirklichkeit geht es den Initiatoren des Opt-ins um etwas ganz anderes. Wie auch schon bei einigen anderen Themen streben vermeintlich fortschrittliche Kräfte eine Umerziehung der Bevölkerung an. Verbraucher sollen zu Verhaltensänderungen gezwungen werden und nun auch Werbung möglichst ganz aus ihren Briefkästen verbannen. So oder ähnlich findet sich das auch in den Wahlprogrammen einiger Parteien wieder.

Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) hat hierüber gerade in der letzten Woche ausführlich berichtet.

Allerdings übersehen die Werbekritiker leichtfertig, dass 2021 in der Werbebranche rund 500.000 Menschen arbeiten, mehr als 100.000 davon in der Druckindustrie und ihren angelagerten Bereichen. Viele von ihnen könnten durch unbedachte Entscheidungen ihren Arbeitsplatz verlieren.

Alleine in der Briefumschlagindustrie stehen durch ein konsequentes Opt-in rund 2 Mrd. Werbehüllen zur Disposition.

Die FEPE wird sich im Schulterschluss mit anderen Verbänden mit allen Mitteln gegen einen unsinnigen Opt-in-Systemwechsel wehren. „In keinem Fall werden wir zulassen, dass das marktwirtschaftliche Element „Werbung“ in Deutschland verteufelt wird. Werbung darf nicht zum Feindbild werden“, so ein Sprecher der FEPE.

Über FEPE aisbl

FEPE ist eine internationale Vereinigung, die mehr als 100 Unternehmen vertritt, die direkt oder indirekt mit der Briefumschlagindustrie in Europa verbunden sind. Es handelt sich dabei um Briefumschlaghersteller Briefumschlagnachdrucker und Zulieferer der Briefumschlagindustrie. Die meisten Mitglieder befinden sich in Europa. FEPE hat jedoch eine Reihe internationaler Mitglieder, die ein Interesse an der europäischen Briefumschlagherstellung haben.

FEPE wurde 1957 mit dem Ziel gegründet, die Industrie und ihre Mitglieder zu unterstützen. 2007 verlegte sie ihr Büro von Zürich nach Brüssel, um so die Branche in Europa noch zielgerichteter fördern zu können.

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