Portugal liest. Das Gastland 2022 gibt einen Ausblick bei Leipzig liest extra

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– Veranstaltungen mit portugiesisch-sprachigen Autor:innen in Leipzig und im digitalen Programm.
– Mit dabei u.a. Afonso Reis Cabral, Mia Couto, Isabela Figueiredo, Ondjaki, José Luís Peixoto und Patrícia Portela

Unter dem Motto „Unerwartete Begegnungen des Verschiedenartigen“ präsentiert sich Portugal im nächsten Jahr als Gastland der Leipziger Buchmesse. Bereits in diesem Jahr wird es bei Leipzig liest extra (27. bis 30. Mai 2021) einen Vorgeschmack darauf und viele unerwartete Begegnungen geben: Eine Präsenzveranstaltung in Leipzig sowie neun virtuelle Formate machen Lust auf die Literatur in portugiesischer Sprache. Neben Veranstaltungen mit bekannten Schriftsteller:innen aus Portugal werden auch herausragende Autoren des portugiesisch-sprachigen Afrika an dem Programm teilnehmen. „Die Bücher geben Einblicke in die Geschichte und Gegenwart Portugals und der portugiesisch-sprachigen Länder – von der Kolonialgeschichte in Afrika über Portugal als Exil- und Transitland während des zweiten Weltkrieges bis hin zu aktuellen Themen wie Körperlichkeit, Transgender und Grenzüberschreitungen“, sagt Ana Patrícia Severino, Kuratorin des Programms. Eine Veranstaltung beleuchtet auch das Motto des Gastlandauftritts: Die Schriftstellerin Maria Gabriela Llansol hat in ihrem Buch „Unerwartete Begegnungen“ (Leipziger Literaturverlag) eine Brücke zwischen Lissabon und Leipzig geschlagen, indem sie hier ein Treffen von Fernando Pessoa und Johann Sebastian Bach beschreibt (27. Mai, 18 Uhr, online).

Aus Portugal reisen vier bedeutende Autor:innen persönlich nach Leipzig und stimmen bei der Präsenz-Veranstaltung „Portugal liest in Leipzig – Ein Ausblick auf das Gastland 2022“ im Literaturhaus Leipzig auf das Gastland und die portugiesisch-sprachige Literatur ein: Afonso Reis Cabral, Isabela Figueiredo, Patrícia Portela, und José Luís Peixoto nehmen an dem Live-Gespräch teil und stellen ihre aktuellen Bücher vor (28. Mai, 18 Uhr).

Maralde Meyer-Minnemann, die preisgekrönte Übersetzerin von António Lobo Antunes, einem der wichtigsten Autoren der europäischen Gegenwartsliteratur, spricht mit Teresa Corceiro über ihre Arbeit und das soeben erschienene Buch des Autors „Bis die Steine leichter sind als Wasser“ (Luchterhand). Das Buch gibt Einblicke in die Zeit der Kolonialkriege in Angola (29. Mai, 15 Uhr, online). Die beliebteste Lyrikerin Portugals und eine der großen Dichterinnen der Gegenwart, Ana Luísa Amaral, spricht mit Simone Schröder über ihren aktuellen Band „Was ist ein Name“ (Carl Hanser Verlag). In einer klarsichtigen Sprache leistet sie ihren Offenbarungseid: Worte können nichts festhalten, außer der Flüchtigkeit der Dinge (30. Mai, 12 Uhr, online).

Mia Couto, der zu den herausragendsten Schriftstellern des portugiesisch-sprachigen Afrika zählt, spricht mit Cornelia Zetzsche über sein aktuelles Buch „Asche und Sand“ (Unionsverlag). Der epochale Roman behandelt die Kolonialvergangenheit Portugals in Mosambik (27. Mai, 20 Uhr, online). Und der angolanische Schriftsteller Ondjaki stellt im Gespräch mit seinem Übersetzer Michael Kegler seinen poetischen wie melancholischen Kurzgeschichtenband „Blaue Träume in jedem Winkel“ (TFM Frankfurt) vor, mit dem er zu Reisen in Städte auf der ganzen Welt einlädt (29. Mai, 11 Uhr, online). Abdulai Sila, Verleger und Präsident des PEN in Guinea-Bissau, berichtet im Gespräch mit Elena Witzeck nicht nur über den Buchmarkt in seinem Land, sondern auch über seine Bücher (Leipziger Literaturverlag und Edition Noack & Block), in denen er die Kolonialvergangenheit Afrikas beleuchtet und ein Land zeigt, das von Geldgier und Machthunger zerrüttet ist (29. Mai, 12 Uhr, online). Schriftsteller Germano Almeida führt die Zuschauer:innen auf die Kapverden. Er stellt als bedeutendster Vertreter der kapverdischen Literatur sein Buch „Der treue Verstorbene“ (Transit Verlag) vor. Hier wirft er einen satirischen Blick auf die postkoloniale Gesellschaft, die sich inzwischen als eine moderne Demokratie versteht – eine der wenigen in ganz Afrika (27. Mai, 21 Uhr, online).

Auch ein eher unbekanntes Kapitel in der Exilgeschichte wird aufgeschlagen: Unter den Titel „Zuflucht am Rande Europas 1933–1945“ (Hentrich&Hentrich) wird Portugal als Exil- und Transitland für Opfer nationalsozialistischer Verfolgung beleuchtet: Irene Pimentel geht im Gespräch mit Elena Witzeck den vielfältigen Realitäten der Flüchtlinge in Portugal nach, das damals selbst von einer reaktionären nationalistischen Diktatur beherrscht wurde (28. Mai,17 Uhr, online).

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