Falsch getankt – was tun?

Kurz nicht aufgepasst oder in einem fremden Auto unterwegs und schon ist es geschehen: Man hat das Fahrzeug mit dem falschen Kraftstoff betankt. Der Automobilclub KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS) erklärt, was bei einer Falschbetankung zu tun ist und wie man schlimmere und oft auch kostspielige Schäden, wie einen Motorschaden, verhindert.

Schnell kann aus Versehen der falsche Kraftstoff im Tank landen: Entweder aus Unaufmerksamkeit oder wenn man beispielsweise mit wechselnden Carsharing-Autos, einem Mietwagen oder Firmenfahrzeug unterwegs ist. Auch die Gestaltung der Zapfsäulen und Beschriftung der Tankstutzen, vor allem an Multi-Dispensern, ermöglicht nicht immer die auf den ersten Blick eindeutige Unterscheidung der Kraftstoffe. „Ist der Tankirrtum jedoch passiert, ist es wichtig, sofort richtig zu handeln, um den Schaden nicht noch zu verschlimmern. Denn je nachdem, welcher Sprit in den Tank geraten ist, kann dies mitunter eine teure Angelegenheit werden“, so die Experten des KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS), Deutschlands drittgrößter Automobilclub. „Grundsätzlich gilt zunächst: Den Motor nicht starten und den Tank direkt abpumpen (lassen).“ Dennoch komme es auch darauf an, was genau getankt wurde und was eigentlich hätte getankt werden müssen, so die KS Experten. Auf jeden Fall ist ein Blick in die Bedienungsanleitung des Herstellers ratsam und gegebenenfalls ein Anruf bei der Werkstatt.

Benzin statt Diesel getankt
Am häufigsten wird wohl aus Versehen Benzin in ein Dieselfahrzeug getankt, zumal die Größe der Tankstutzen das recht einfach macht. Und während ältere Fahrzeuge mit Motoren ohne Direkteinspritzung das je nach Menge unter Umständen noch verkraften, kann es moderne Motoren mit Common-Rail-Einspritzung ruinieren. Schon bei kleinen Mengen muss das Einspritzsystem ausgetauscht werden muss und das kann teuer werden. Daher gilt: Weder Motor und noch Zündung starten und den falschen Sprit abpumpen – in der Regel reicht dies aus, sofern der Motor nicht schon gelaufen ist.

Diesel statt Benzin getankt
Etwas schwerer dürfte es sein, aus Schusseligkeit oder Unwissen Diesel statt Benzin zu tanken, da der Diesel-Einfüllstutzen meist größer dimensioniert ist als die Tanköffnung eines Benziners – allerdings nicht immer. Wurde jedoch falsch betankt, gilt auch hier: Motor, wenn möglich, nicht starten oder aber schnellstmöglich abstellen und bei der Werkstatt nachfragen, ob ein Abpumpen notwendig ist.

Falsches Benzin getankt
Wer Super anstelle von Super plus getankt hat, hat für gewöhnlich keine Probleme. Man sollte lediglich darauf achten, den Motor nicht übermäßig zu beanspruchen und nach und nach Super plus nachzufüllen. Wurde E10 statt E5 getankt, weist also das Benzin 10 Prozent Ethanol statt nur 5 Prozent auf, ist auch das in den allermeisten Fällen kein Problem, da das Gros der Fahrzeuge vom Hersteller dafür freigegeben wurde. Gibt es dafür keine Freigabe, sollte man schrittweise E5 nachtanken. Anders sieht es bei einem komplett mit E10 vollgefüllten Tank aus: Hier kann es zu Schäden kommen, weshalb sich ein Abpumpen des Tanks empfiehlt.

 

Über den KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V.

Der KRAFTFAHRER-SCHUTZ e.V. (KS) ist mit rund 680.000 Mitgliedern der drittgrößte Automobilclub in Deutschland. Er ist seit Jahrzehnten Mitglied der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und zählt zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR). Auf europäischer Ebene ist der KS zudem Gründungsmitglied des EAC (European Automobile Clubs). Das Ziel ist eine europaweit sichere und nachhaltige Verkehrspolitik. Mit seinen Töchtern AUXILIA Rechtsschutz-Versicherungs-AG und KS Versicherungs-AG bietet er eine umfassende Palette an Club- und Versicherungsleistungen – von der Wildschadenbeihilfe über den KS-Notfall-Service bis hin zu preiswerten Rechtsschutz- und Schutzbriefversicherungen -, die aufgrund von Leistung und Preis in den vergangenen Jahren viele Rankings gewonnen haben. In der Münchner Zentrale und in acht Bezirksgeschäftsstellen sind rund 180 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz der KS-Gruppe liegt bei rund 140 Millionen Euro. Der Vertrieb erfolgt über 10.000 unabhängige Makler und Mehrfachagenten.

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