Im Herzen wild. Die Romantik in der Schweiz

Vom 13. November 2020 bis 14. Februar 2021 steht das Kunsthaus ganz im Zeichen der Romantik. Mit über 160 Werken spannt die Ausstellung einen Bogen von Johann Heinrich Füssli über Alexandre Calame bis zum frühen Arnold Böcklin. Sie führt den eminenten Beitrag der Schweizer Künstler zur Entwicklung der europäischen Landschaftsmalerei vor Augen, folgt ihnen an die Akademien im Ausland und zeigt die enge Vernetzung auf, die zwischen den Malern bestand. Unter Einbindung namhafter Romantiker auch aus den Nachbarländern wie Caspar David Friedrich, Eugène Delacroix und William Turner würdigt dieser Überblick den Schweizer Beitrag zur Romantik in internationaler Perspektive.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entfaltete sich die Romantik in Europa. Künstler begannen Werke zu schaffen, die die Gefühle und die Faszination für das Unerklärliche gegenüber der nüchternen und rationalen Kunst des Klassizismus in den Vordergrund stellten. In der Schweiz entdeckte man die heimatliche Landschaft als Bildmotiv und bannte die majestätische Bergwelt und das ewige Eis der Gletscher auf die Leinwände. Kurator Jonas Beyer widmet sich dieser bislang nur in vielen Einzelaspekten untersuchten zentralen künstlerischen Epoche des Landes.

AUFBRUCHSGEIST ÜBER GRENZEN HINWEG
Der Fokus auf eine Romantik typisch schweizerischer Prägung ermöglicht einen tieferen Einblick in das Wechselverhältnis von ortsspezifischer Prägung und internationaler Vernetzung. Der besondere Aufbruchsgeist, der die Schweizer Kunst dieser Zeit prägt, artikuliert sich im regen Austausch mit Künstlern aus den Nachbarländern. So schwärmten die Schweizer Künstler an die Akademien in Paris, Dresden oder Wien aus und bauten wirkungsvolle Netzwerke auf, wobei sie sensibel auf die lokalen Eigenheiten ihres jeweiligen Lehrumfeldes reagierten. Umgekehrt wurden die Sehenswürdigkeiten der Schweizer Landschaft schon Ende des 18. Jahrhunderts zu gefragten Motiven für romantisch gestimmte Künstler aus dem Ausland. Dieser lebhafte Austausch über die Grenzen hinweg legt es nahe, nicht dezidiert von einer «Schweizer Romantik», sondern stattdessen von einer «Romantik in der Schweiz» zu sprechen. So lassen sich gemeinsame Bestrebungen, aber auch lokal bedingte künstlerische Eigenarten herausstellen. Das Publikum erlebt dies anhand thematisch gruppierter Gemälde, Zeichnungen und Filme im 1’000 m2 grossen Ausstellungssaal.

DIE ROMANTIK LEBT WEITER
Realisieren liess sich eine Ausstellung dieser Dimension durch kostbare Leihgaben aus Schweizer Sammlungen sowie durch die Integration hochkarätiger Werke aus Deutschland, Österreich, Grossbritannien und Frankreich. Die Liste der Künstlerinnen und Künstler reicht von vorromantischen Malern vom Range eines Caspar Wolf und Johann Heinrich Wüest über bekannte Namen aus der Zeit der Romantik, darunter die Schweizer Alexandre Calame, Charles Gleyre und Léopold Robert, bis hin zu internationalen Grössen wie etwa Eugène Delacroix, Caspar David Friedrich und William Turner. Dass die romantischen Ideen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts in der Gegenwart nachhallen, zeigen die Videoarbeiten «Everything is going to be alright» von Guido van der Werve, «Projection (matin)» von Remy Zaugg sowie «Travel» von David Claerbout.

VERANSTALTUNGEN
Im Herzen wild: Von der Idee zur Ausstellung (Hintergrundgespräch)
9.12.20, 18–19.30 Uhr. Kunsthaus Zürich, Vortragssaal.
Hinter dem, was sich das Publikum bei einem 90-minütigen Ausstellungsbesuch zu Gemüte führt, verbergen sich komplexe Abläufe. Zu den vielen Beteiligten, die den Kurator bei der Umsetzung der Ausstellungsidee unterstützen, zählen Restauratorinnen, Grafikerinnen, Architekten u.v.a.m. Dieses Gespräch zwischen Jonas Beyer und Christoph Stuehn bietet einen Blick hinter die Kulissen.
Ticket: Ausstellungsticket oder CHF 10.–, Reservierung erforderlich.

Piz Palü – Hörspiel-Performance
Mit Meret Hottinger (Ziska), Christian Sprecher (Jon), Julian M. Grünthal (Jesko); Erzählerin: Doris Strütt; Musik: Rolf Caflisch.
27.01.21, 18.30–20 Uhr. Kunsthaus Zürich, Vortragssaal.
Inspiriert ist diese Hörspiel-Performance vom Stummfilm «Die weisse Hölle vom Piz Palü» aus dem Jahr 1929. Der legendäre Bergsteigerfilm wird in eine dystopische Zukunft verlegt, auf der Bühne lustvoll demontiert und endet fulminant in einem bizarren Kampf zwischen den drei Protagonisten. Die Darstellerinnen und Darsteller treiben Klischees auf den Gipfel, hinterfragen die Sehnsucht nach einer idealisierten Natur und den damit oft einhergehenden Ideologien. Eine Seilschaft auf Hochtour über emotionale Spitzen, Spalten und Abgründe.

Produktion: Verein NBAS in Zusammenarbeit mit MAISON DU FUTUR.
Ticket: CHF 15.–/10.– (ermässigt und Mitglieder), Reservierung erforderlich.

PUBLIKATION UND VERMITTLUNG
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog (Prestel Verlag, 288 S., ca. 200 Abb.) mit Beiträgen aus der aktuellen Romantikforschung u.a. von Werner Busch, Valentine von Fellenberg, Johannes Grave, Florian Illies, Laurent Langer, Tobias Pfeifer-Helke, Michael Thimann und Franz Zelger. Erhältlich ist die auf Deutsch erscheinende Publikation für CHF 49.– am Museumsshop und im Buchhandel.
Ein Audioguide (Deutsch, Englisch und Französisch) liefert erwachsenen Besucherinnen und Besuchern Hintergründe und erläutert anhand von 21 Werken das Thema der Ausstellung. Für Kinder steht ein altersgerechter separater Audioguide (Deutsch) mit Malblatt zur Verfügung.
Öffentliche Führungen (Deutsch) finden mittwochs um 18 Uhr und sonntags um 11 Uhr statt. Private Führungen (in allen Landessprachen sowie Fremdsprachen) organisieren wir gerne auf Anfrage.

Unterstützt von Credit Suisse – Partner Kunsthaus Zürich

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

Eintritt: CHF 23.–/18.– reduziert und Gruppen. Kombi-Tickets Sammlung und Ausstellung 26.-/19.-. Bis 16 Jahre Eintritt frei. Änderungen vorbehalten.

VORVERKAUF
Kunsthaus Zürich online, mit Zusatzangeboten für Veranstaltungen und Produkte zur Ausstellung. 
Zürich Tourismus, Tourist Information im Hauptbahnhof, Tel. +41 44 215 40 00, info@zuerich.com.
SBB RailAway-Kombi, Ermässigung auf den Eintritt bei An- und Rückreise mit dem öffentlichen Verkehr.BESUCH PLANEN

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Kristin Steiner
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