Pressemitteilung: Rückblickende Eindrücke der IFFA 2019

Die diesjährige IFFA im Mai lieferte einen regen Austausch über die neuesten Branchentrends und analytischen Lösungen der Fleischindustrie. Wir haben einige der Teilnehmer gefragt, welche wichtigen Trends der kommenden Jahre sie von der Messe mitnehmen und wollen ihre Einschätzung rückblickend beleuchten.

Das große Thema der Fleischindustrie hieß in diesem Jahr Automation

Laut Andreas Seydelmann, geschäftsführender Gesellschafter von Seydelmann, stehen der Mangel an Arbeitskräften und der steigende Anspruch an Qualität und Lebensmittelsicherheit hinter der zunehmenden Bedeutung der Automatisierung in der Fleischindustrie.

“Wenn etwas mit einem Produkt schief geht, ist das überhaupt nicht akzeptabel. Es muss also unbedingt vermieden werden, dass es zu einem Rückruf kommt. Wir brauchen Systeme, die durchgehend sicher sind.”
 

Fokus auf Lebensmittelsicherheit

Seydelmann erklärt, dass die Verbraucher heute eine breitere Produktpalette erwarten, darunter auch vegetarische und vegane Nischenprodukte, die immer mehr nachgefragt werden. Auch in der Tiernahrungsmittel-Industrie gibt es Veränderungen, weil die Menschen bereit sind, für Tiernahrung mehr auszugeben als noch vor einigen Jahren.
 

Insgesamt konzentrieren sich die Verbraucher mehr und mehr auf den Inhalt der Produkte. Sie wollen etwas über den CO2-Fußabdruck und den Nährwert erfahren, und ob die Produkte biologisch angebaut sind oder aus einer bestimmten Region stammen. Aber es geht laut Seydelmann nicht nur darum, zu wissen, ob die Produkte gesund und biologisch sind. „Es geht auch darum, das Etikett gezielt zu studieren, weil man genau wissen will, was enthalten ist. Einige Verbraucher sagen beispielsweise ‚Ich möchte genau diese Inhaltsstoffe’ oder ‚Ich möchte diese Zusatzstoffe nicht’.“

Verbesserte Prozesskontrolle

Die Überwachung der Rezepturen ist eine Möglichkeit, diese neuen Anforderungen zu erfüllen. Durch die Nutzung moderner Software zur Kontrolle der Zutaten wird die Rückverfolgbarkeit vereinfacht. Die integrierte Fettanalyse ist eine wichtige Quelle für Kontrolldaten. „Natürlich sind Fettanalysatoren sehr bedeutsam, weil das Produkt heutzutage einen genau definierten Fettgehalt haben soll, und nicht etwas mehr oder weniger“, sagt Seydelmann. „Wir müssen immer schauen, ob sich etwas in die Produktionslinie integrieren lässt, oder was wir schon vorher bei den Rohwaren einsetzen können. Umso besser wir analysieren, umso einfacher ist es für uns, den Prozess zu kontrollieren. Unsere Rezeptkontrolle benötigt üblicherweise den Fettgehalt oder standardisierte Rohwaren.“

Automatische Fremdkörpererkennung

Seydelmann betont außerdem, dass die Detektion von Fremdkörpern einen wichtigen Aspekt bei der Automatisierung darstellt. „Versuchen Sie nur mal, sich vorzustellen, dass Sie einen Fremdkörper in der Rohware haben, der in die Maschine gelangt. Das kann die Maschine zerstören und das Produkt verderben. Im schlimmsten Fall geht nicht die Maschine oder das Schneidwerkzeug kaputt, sondern der Fremdkörper wird in hunderte kleinere Teile zerschnitten.“ Bei der Lebensmittelsicherheit geht es also auch um den Schutz der Maschinen: „Wenn Ihre Maschine ein Problem hat, kann das am Ende auch zu einem Problem mit dem Produkt führen,“ fasst er zusammen.
 

Ein anderer Faktor ist der Kostendruck. Der Markt verändert sich, die Produktion spezialisiert sich immer stärker. „Es gibt nicht mehr so viele verschiedene Fabriken. Viele haben fusioniert oder wurden übernommen, so dass der Wettbewerb härter geworden ist und die Vertriebswege über die Supermärkte sehr schwierig sein können“, sagt Seydelmann. „Man muss absolut kosteneffizient sein und kann nicht viel Geld mit ungenauen Rezepturen vergeuden.“

Wir haben auch mit den FOSS-Experten Stefan Linn und Andre Steinhanses gesprochen, die sich beide einig sind, dass die wichtigsten Topics in der Fleischindustrie in diesem Jahr Automation und Standardisierung heißen.

International Business Manager Stefan Linn präsentierte bei einer ‚Meet and Greet’-Veranstaltung auf dem FOSS-Stand die Vorteile und den wirtschaftlichen Nutzen des MeatMaster™ II. „Was wir in der Branche sehen, ist eine starke Konzentration auf die Senkung der Lohnkosten und mehr noch auf den Umgang mit einem Mangel an Arbeitskräften“, sagt er. „Das bedeutet, dass Systeme zu Trim-Management, Automation und Robotertechnik zurzeit stark im Trend sind. Darüber hinaus scheint die Untersuchung auf Fremdkörper immer wichtiger zu werden.“

 
Industry Sales Manager Andre Steinhanses, der den FoodScan™ 2 Fleischanalysator beim ‘Meet and Greet’-Treffen präsentierte, betonte die Bedeutung der Standardisierung für eine kontinuierlich hohe Produktqualität. „Standardisierung ist entscheidend, um den Geschmack der Produkte für den Verbraucher sicherzustellen. Für den Hersteller sind die Kontrolle der eingehenden Rohwaren und die Konsistenz der Endprodukte Schlüsselfaktoren für ein positives Erleben des Verbrauchers und damit für die Reduzierung von Reklamationen und teuren Rückrufaktionen.“ Angesichts des zunehmenden Interesses an einer gleichbleibenden Produktqualität ist die Standardisierung unentbehrlich. „Letzten Endes entscheidet die Standardisierung über Wachstum und Marktanteile des Herstellers“, folgert er daraus.

 

 

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