Erster Basis-Check-up für nachhaltiges Investment online!

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  • Unter dem Motto „Mach dein Geld sauber und fair!“ stellt Facing Finance heute das neue Internet-Verbraucherportal Faire-fonds.info vor, das über 3.800 Fonds auf Beteiligungen an kontroversen Unternehmen überprüft.
  • Untersucht werden die 4 größten deutschen Fondsgesellschaften Allianz, Deka, DWS und Union Investment sowie eine Auswahl vermeintlicher „Nachhaltigkeitsfonds“

Mit dem heutigen Tag stellt Facing Finance ein unabhängiges, frei zugängliches Verbraucherportal zur Nachhaltigkeitsbewertung von Investmentfonds zur Verfügung. Das Portal (faire-fonds.info) liefert Informationen und Bewertungen zu Beteiligungen der untersuchten Investmentfonds an kontroversen Unternehmen.

Analysiert und bewertet werden 3.800 Eigen- und Fremdfonds, inklusive verschiedener Anlageklassen, der 4 größten deutschen Fondsgesellschaften Allianz, Deka, DWS und Union Investment sowie rund 200 zertifizierte oder ausgewiesene „Nachhaltigkeitsfonds“.

Der Fokus der Analyse liegt auf der Beteiligung der Fonds an den Aktien oder Anleihen von 340 ausgewählten kontroversen Unternehmen. Diese tragen zu Menschen- oder Arbeitsrechtsverletzungen, Umweltzerstörung oder der Verschärfung des Klimawandels bei, sind in Fälle von Korruption und Geldwäsche verstrickt oder gehören zu den größten Rüstungsproduzenten weltweit.

Die Auswertung der Beteiligungsanalysen zeigt, dass die untersuchten Fonds mehrheitlich in Unternehmen investiert sind, die ökologische, ethische und soziale Standards und Normen und damit Nachhaltigkeitskriterien verletzen. Unternehmen des Rohstoffsektors sind besonders kritisch zu sehen- und z.B. im Fonds DekaLux-GlobalResources enthalten, der zu 67,59% belastet ist. Der ETF Xtrackers Stoxx Europe 600 Oil&Gas ist mit 78,26% Belastung der Negativ-Spitzenreiter der Bewertung.

Der beliebte und größte deutsche Investmentfonds DWS Top Dividende, der gerade die höchsten Ausschüttungen eines Fonds auf dem deutschen Markt angekündigt hat, investiert beispielsweise mit einem Gesamtanteil von 27,7% in Rüstungskonzerne wie BAE Systems und Raytheon, Menschen- und Arbeitsrechte missachtende Unternehmen wie Philip Morris International Inc. oder in für den Klimawandel maßgeblich verantwortliche, TOP CO-2 Emittenten wie Total S.A. und Chevron.

Doch selbst Fonds, die von den Anbietern als nachhaltig, sozial oder ökologisch (ESG-Eigenlabel) bezeichnet werden, schneiden nicht wesentlich besser ab.

Von 74 Fonds, die entweder von Portalen/Anbietern als „nachhaltig“ vermarktet/gelabelt werden oder eine entsprechende Bezeichnung im Namen tragen, können lediglich 17 Fonds als unbelastet gelten und damit als nicht investiert in kontroverse Unternehmen. 50 dieser „nachhaltigen“ Fonds weisen einen Beteiligungsanteil von bis zu 10% auf, 7 sogar über 10%. Spitzenreiter mit 28,3% ist dabei der Fonds „Allianz European Equity Dividend – A”, der in Tabakkonzerne wie Imperial Brands und British American Tobacco sowie in Unternehmen wie Royal Dutch Shell und Total S.A. investiert, die mit ihren Geschäftsmodellen für Klimawandel und Umweltzerstörung verantwortlich sind.

Kritisch wird auch zum Teil die Vergabe von Gütesiegeln für nachhaltige Fonds durch das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) beurteilt. Lediglich 13 der 61 vom FNG zertifizierten Fonds sind als unbelastet einzustufen. 31 Fonds halten dagegen kontroverse Beteiligungen von bis zu 5%. 11 Fonds beteiligen sich mit 5% bis 10% an kontroversen Unternehmen, und 6 Fonds weisen sogar einen kontroversen Beteiligungswert von über 10% aus. So investiert der mit dem FNG-Siegel ausgezeichnete Fonds „Erste Responsible Stock Reserve“ trotz Ausschlusskriterien u.a. in Papiere des Mineralölkonzerns Total S.A., des CO2-intensiven Kohle-Stromanbieters RWE und des Mischkonzerns General Electric, der auf der SIPRI Liste der größten Rüstungsunternehmen weltweit auf Rang 22 steht.

Das Portal faire-fonds.info will Verbraucher*innen auch darauf hinweisen, dass einige Fondsanbieter das Etikett „nachhaltig“ für Marketingzwecke nutzen und dabei auf die Einhaltung strenger ökologischer, ethischer und sozialer Gesichtspunkte zu geringen Wert legen.

Die Auswahl der kontroversen Unternehmen beruht auf Bewertungen von sieben externen Analysen, u.a. den Ausschlusslisten des Norwegischen Pensionsfonds, der Investoren-Initiative Climate Action 100+, dem Bericht des Carbon Disclosure Projects (CDP), der Global Coal Exit List (GCEL), der SIPRI TOP 100 Waffenproduzenten sowie RepRisk Analysen.

Das Projekt faire-fonds.info versteht sich als Weiterentwicklung der Facing Finance Initiative „Faire Rente“. Es soll Transparenz schaffen und Verbraucher*innen bei der nachhaltig motivierten Geldanlage eine erste Orientierung geben und ermöglichen, Anlageempfehlungen von Finanzdienstleistern kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls nach Alternativen zu suchen. Das Projekt faire-fonds.info wird vom evangelischen Hilfswerk Brot für die Welt finanziert.

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