Rheinmetall schließt Modernisierung der Simulatoren für den Kampfhubschrauber Tiger erfolgreich ab

Gemeinsam mit seinem Partner Thales hat Rheinmetall vor wenigen Wochen die Modernisierung der Flugsimulatoren für den Kampfhubschrauber Tiger erfolgreich abgeschlossen. Der Auftrag war im Dezember 2014 durch die gemeinsame europäische Rüstungskooperationsorganisation OCCAR (Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’ARmement) an die Arge TATM (Rheinmetall Electronics GmbH und Thales AVS France SAS) erteilt worden. Mit dem Abschuss des Vorhabens können die französischen Streitkräfte und die Bundeswehr ihre Besatzungen nun in einer modernen virtuellen Umgebung ausbilden und somit erheblich zur vollen Einsatzbereitschaft beitragen und die Flugsicherheit erhöhen.

Der Auftrag für Rheinmetall Electronics und weitere Partner hieß Modernisierung der bestehenden Simulatoren an den Standorten Le Luc, Fritzlar und Pau, um sie auf die aktuellen Konfigurationsstände der originalen Fluggeräte zu bringen: Tiger Hélicoptère d’Appui et Destruction (HAD) Block 2 (Frankreich) und Unterstützungshubschrauber Tiger Step 2 Krypto (Deutschland). Zudem wurden in der Rekordzeit von nur zehn Monaten zwei neue Simulatoren am Standort in Phalsbourg (Frankreich) eingerichtet, um eine Lücke bei der Ausbildung im französischen 1. Hubschrauberregiment zu schließen. Nach Abschluss der Modernisierung sind an allen Standorten nun insgesamt 20 Flugsimulatoren in Betrieb: acht Full Mission Simulatoren (FMS) und zwölf Cockpit Procedure Trainer (CPT).

Maßgeblich in diesem Rahmen war die Modernisierung der Software für das Basic Management System, das aktualisierte Navigationssystem ETMC und die Mission Equipment Systeme, sowie neue Cockpit-Hardware. Weiterhin erfolgt die Einbindung der deutschen Einsatzunterstützungsanlage (EUA) in den Simulator zur Missionsvorbereitung und taktischen Ausbildung, sowie die Modernisierung der vorhandenen Simulatortechnik durch ein neues Sichtsystem, neue Sichtdatenbasen, neue Projektoren für die Displaysysteme und den Austausch obsoleter Rechentechnik.

Den Abschluss des Modernisierungsverfahrens bildete eine binationale vernetzte Übung an der École Franco-Allemande (EFA, Deutsch französische Ausbildungseinrichtung der Heeresflieger) in Le Luc. Dabei wurden sechs Hubschrauber in zwölf vernetzten Simulatoren dargestellt.

Die Tiger-Simulatoren zählen zu den leistungsfähigsten Full Mission Simulatoren für Kampfhubschrauberbesatzungen weltweit. Der Kampfhubschrauber Tiger gilt als ein sehr komplexes Waffensystem, dessen Abbildung in einem Simulator höchste Ansprüche an Hard- und Software stellt. An der Schule in Le Luc liegt der Focus dabei auf der fliegerischen und waffentechnischen Ausbildung. In den Regimentern Fritzlar, Pau und Phalsbourg liegen die Schwerpunkte vor allem im taktischen Bereich.

Die Kooperation zwischen der Rheinmetall Electronics GmbH und Thales AVS France SAS setzt sich mit den fortlaufenden Unterstützungsleistungen der 20 modernisierten Tiger-Simulatoren fort.

Bertrand Cornet, der zuständige OCCAR-Projektleiter, sagt im Namen der deutschen und französischen Partner: „Das von Thales und Rheinmetall bereitgestellte modernisierte System bietet eine äußerst realistische Darstellung. Es verbindet ein echtes Tiger-Cockpit mit genau abgebildeten Flugeigenschaften und einem an den realen Einsatzbedingungen orientierten taktischen Umfeld. Auf weitere Sicht bereitet die komplett erneuerte Systemarchitektur den Weg zu künftigen Luftfahrzeugentwicklungen.“

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