Das Fed-Beispiel
Die Volatilität an den Aktienmärkten habe zwei Gesichter, innerhalb kürzester Zeit könnten sie von positiv zu negativ wechseln und umgekehrt. Wer Marktbewegungen stets mit einer Erklärung verbinde, sei dementsprechend auf argumentative Kehrtwenden angewiesen. Ein schönes Beispiel dafür sei die Fed-Entscheidung in der letzten Woche, die Zinsen um 50 Basispunkte anzuheben. „Am Tag der Erhöhung stieg der breite US-Aktienmarkt unmittelbar nach der Verkündung dynamisch an. Das Narrativ: Eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte sorgt für Erleichterung unter Anlegern, da fürs Erste die Befürchtungen vor noch kräftigeren Zinserhöhungen erfolgreich zerstreut wurden“, so Grüner. So weit, so gut – leider habe der US-Aktienmarkt am nachfolgenden Börsentag kräftig in den negativen Bereich gedreht. Die argumentative Kehrtwende: Vermutlich habe die Fed ungewollt die Weichen für weitere Turbulenzen in der Zukunft gestellt – es sei zweifelhaft, ob dieser Ansatz funktioniere und es sei unklar, wie weit die Zinsen angesichts dieser Inflation angehoben werden könnten und wie es um die Wirtschaft generell bestellt sei.
Was hat sich über Nacht so dramatisch verändert, dass sich die Erklärungsversuche um 180 Grad ins Gegenteil gedreht haben? „Nichts“, sagt Grüner. „Die Zinserhöhung von 50 Basispunkten war immer noch dieselbe, die Fed hatte keine neuen Weisheiten verkündet und der zukünftige Weg war genauso ungewiss wie am Tag zuvor. Reine Psychologie.“
Erklärungen sind unnötig
Das grundsätzliche Problem bestehe eben darin, dass die tagtäglichen Bewegungen an den Aktienmärkten gar nicht erklärbar seien. „Das Verhalten von Millionen Anlegern zu analysieren, die jeden Tag aufs Neue ihre Kauf- und Verkaufsaufträge platzieren, ist viel zu komplex, als dass es mit einer simplen Meinungsäußerung getan wäre“, meint Grüner. Um einen klaren Kopf zu behalten, sollte also eine längerfristige Perspektive eingenommen werden. Das sei die Grundlage für das berühmte Zitat des legendären Investors Benjamin Graham: "Kurzfristig verhalten sich die Märkte wie eine Wahlmaschine, langfristig aber wie eine Waage".
Die schmerzhafte Korrektur, die Anleger in diesem Jahr durchleben müssten, sei für viele eine emotionale Herausforderung. „Diese Situation ist absolut nachvollziehbar – und es kann eine große Hilfe sein, nicht jede kurzfristige Marktbewegung zu beobachten, die oftmals über vielfältige Schlagzeilen dramatisch untermalt werden“, so Grüner. Zumindest gelte es, die täglichen Erklärungsversuche kritisch zu hinterfragen, die offensichtlich jegliche Form der Nachhaltigkeit vermissen ließen. „Volatile Bewegungen an den Aktienmärkten geben Anlegern das Gefühl, dass die Dinge von äußerster Dringlichkeit sind – tatsächlich ist es aber dringend notwendig, eine langfristige und möglichst rationale Perspektive einzunehmen“, bilanziert Grüner.
Fazit
Gerade in volatilen Phasen werde den täglichen Börsenbewegungen eine hohe Bedeutung beigemessen. In der Regel gebe es für diese Bewegungen jedoch keine sinnvolle und nachhaltige Erklärung, und das sei auch gar nicht schlimm – tägliche Kursschwankungen seien im langfristigen Bild irrelevant.
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