Mehr Inhalte durch KI, aber auch mehr Sichtbarkeit?

Auch im Online Marketing wird die KI gerne zum ultimativen Game Changer gemacht, der aus dem Rauschen den Internets ebenso einfach wie schnell und günstig alles Vielversprechende herausfiltert und in qualifizierte Leads umwandelt – zumindest in der ganz nahen Zukunft. Suchmaschinen wollen immerhin schon heute ihren Usern durch Künstliche Intelligenz echte Mehrwerte bieten: Sie wollen nicht mehr nur suchen, sie wollen hilfreiche Antworten geben. Augenscheinlichstes Zeichen dafür sind die kurzen, KI-generierten Zusammenfassungen, oberhalb der Trefferlisten, die bei Google & Co eine Antwort auf die angenommene Frage hinter den Suchbegriffen geben sollen. Da bei KI auch immer die Frage des Wahrheitsgehalts der erzeugten Antwort mitschwingt, liefern diese Zusammenfassungen auch immer einen Verweis auf die verwendeten Quellen. Und das sind meist die Unternehmen, die passende Inhalte zu den Suchbegriffen zu liefern scheinen. Damit ist jenseits des klassischen Suchmaschinenmarketings eine neue Ebene entstanden, auf der Unternehmen Sichtbarkeit zeigen können – und die bei Werbetreibenden die Hoffnung weckt, schon hier die Zielgruppe zu erreichen und ohne Umwege in den Sales-Funnel führen zu können.

Kann die KI aus Suchanfragen Leads machen?

Wohl meist eher nicht. Denn wer die suchmaschinengenerierte KI-Antwort liest, befindet sich im Regelfall noch in einer Phase, in der noch relativ allgemeine Informationen über ein Problem, Produkt oder Lösung gesucht werden. Wer also top of funnel mit dem präsent ist, was seine Lösung oder sein Produkt ausmacht, spricht mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Zielgruppe an, wenn diese noch nicht bereit für detaillierte Inhalte geschweige denn Überzeugungsversuche bereit ist. Man riskiert unter Umständen sogar, bei der späteren Entscheidungsfindung gar nicht in die nähere Auswahl zu kommen, einfach weil man als der Anbieter mit den unverständlichen Inhalten in Erinnerung geblieben ist.

Wer später sichtbar wird, kann seine Stärken besser ausspielen

Sinnvoller kann es deshalb sein, erst nach der Informationsphase anzusetzen, nämlich bei der konkreten Suche nach Lösungen und Anbietern. Dann hat die Zielgruppe das notwendige Vorwissen, um aufnahmefähig für die Differenzierungsmerkmale und Produktvorteile zu sein, die letztendlich zur Entscheidung führen. Und eine Zielgruppe mit Vorwissen sucht spezifischer – und lässt sich zielgerichteter ansprechen. Dafür eignen sich übrigens die klassischen Formate wie GoogleAds oder LinkedIn-Ads genauso wie die eigene Website und die konkreten Inhalte zum Produkt oder der Lösung. Die Strategie von Klasse statt Masse bedeutet aber auch, dass man bei den eigenen Inhalten und der Präsentation seines Unternehmens auch im Detail überzeugen muss.

Das ist zwar ein gewisser Mehraufwand, aber viel weniger Aufwand als Kunden zu haben, die nicht vollständig verstanden haben, was sie da eigentlich gekauft haben.