Auch zehn Tage nach Beginn der Maßnahmen in Komponistenviertel, ist der Unmut immer noch zu spüren. Keine leichte Aufgabe also für die Aktiven von Changing Cities, die am Freitag auf einem Kiezblock-Event des Bezirksamts ihre Planungsvarianten vorstellen wollten. Denn viele Menschen, die der Idee der Mobilitätswende positiv gegenüber stehen, waren von der konkreten Umsetzung des Kiezblocks enttäuscht.
In vielen Einzelgesprächen mit Anwohnenden und Gewerbetreibenden kam aber Erstaunliches zu Tage: Eine Verkehrsführung mit Diagonalfiltern, also Pollern oder Bepflanzungen, die Kreuzungen in zwei Kurven teilen, finden sehr viele routinierte Autofahrer*innen völlig in Ordnung. Denn auch im konkreten Fall des Komponistenviertels ermöglichen sie eine flexible Routenführung für Anlieger*innen, verhindern Stau-Nadelöhre und schützen gleichzeitig sehr gut vor Kfz-Durchfahrtsverkehr. Viel wichtiger ist vielen Autofahrenden, dass die Zu- und Ausfahrten aus dem Kiez gut organisiert sind.
„Weil viele Autofahrer*innen die Schilder zur Anliegerregelung ignorierten und dann aus sechs Einbahnstraßen in nur eine Ausfahrtstraße geleitet wurden, bildeten sich lange Staus. Mit gut platzierten Diagonalfiltern profitieren alle: Die Anwohnenden von weniger Verkehrslärm, die Autofahrenden von einer flexiblen Routenwahl, die Rettungsdienste von weniger Stau”, sagt Hans Hagedorn vom Netzwerk Fahrradfreundliches Pankow.
Nun ist der Zeitpunkt für eine kritische Auswertung und ggf. eine Weiterentwicklung der Verkehrsberuhigungsmaßnahmen. Mit dem neu gewonnen Wissen aus den Gesprächen vor Ort haben die Ehrenamtlichen von Changing Cities daher eine neue Planungsvariante entwickelt, die sie nun in die Diskussion mit dem Bezirksamt einbringen werden.
Der Vorschlag zur Weiterentwicklung von Changing Cities: https://changing-cities.org/…
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